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WAEL'S ROOM
(2023) Wael Al Saad aus Jenin hat eine Zeit lang in Deutschland gelebt und ist dann wieder in den Nahen Osten gezogen. Auf dieser Seite stehen einige seiner Artikel aus den Jahren 2006 und 2007.

- FAZ-Leserbrief zu „Friedensuche mit Fajad“ von Herrn Bremer, vom 21.06.2007, Seite 1
- Vortrag: AL-NAKBA in der heutigen politischen Sprache Am 13.05.2007, Düsseldorf (PDF)
- Zum Tag der Gefangenen (17.04.2007): Das Palästina-Element
- Zum Tag Des Bodens (30.03.2007) Yaum Elard
- Zur Einheit der PAL Gemeinde in Deutschland (04/2007)
- Palästina-Profit statt Palästina-Lobby (10/2006)
- SZ-Leserbrief: Bluttriefende Geschichte (09/2006)
- حلم بتجدد الثورة (04.09.07)
- بداية المشروع الفسلطيني العملية (25.07.07)
FAZ-Leserbrief zu „Friedensuche mit Fajad“ von Herrn Bremer, vom 21.06.07, Seite 1
Wael Al Saad

Vorausschicken möchte ich, dass ich als Palästinenser schon lange in Deutschland lebe und Teile meiner Familie immer noch in Palästina leben.

Bei einigen Dingen hat Herr Bremer gewiss Recht, aber leider stehen viele Fakten unpräzise in seinem Artikel. Ich möchte nur einige wenige Aspekte herausgreifen.
Es ist in der deutschen Presse nirgends etwas über die Existenz von den mittlerweile 2 Fatahs, d.h. pro/contra Oslo „oder“ mit/ohne USA zu lesen. Gleiches gilt für die Tatsache, dass die über ein Jahr lang in Gaza geführten mörderischen Kämpfe nur zwischen Hamas und einer kleinen Splittergruppe der Fatah-Fraktion (Abbas/Dahlan-Sicherheitsapparat) stattfanden. Keineswegs beteiligte sich die gesamte Fatah daran.

Ist mein Eindruck richtig, es solle ein Bürgerkrieg förmlich „herbeigeschrieben“ werden? Die Palästinenser wären sich untereinander todfeind? Alle Einigkeit der Palästinenser sei verloren und es gebe nur noch die Egoismen einzelner Gruppen? Dies mag ein Wunschdenken bestimmter Kreise sein. Warum das? Die israelische Regierung und ihre Unterstützer wollen uns nicht nur geographisch, sondern auch gesellschaftlich und ideologisch zerreißen. Die palästinensische Identität soll vernichtet werden und somit die Hoffnung auf Rückkehr in die Heimat von Millionen von Palästinenser.

Warum soll eigentlich die Anerkennung Israel selbstverständlich sein, nicht aber das Recht der Palästinenser auf die Rückkehr in die Heimat? Mindestens eine bedingte Anerkennung soll es geben. Wie kann das mit dem derzeit regierenden Zionismus funktionieren? Ob der Friedensuche Fajad's ohne die Beantwortung diese Frage gelingt, bezweifle ich.

Solange die internationale Gemeinschaft den Aspekte einer beidseitigen Anerkennung nicht gleichstellt, sondern die Asymmetrie sogar während aller Konflikte einseitig zugunsten Israels fördert, wird es keinen Frieden geben. Mir erscheinen die Bemühungen des Westens mehr als einseitige Interessensbekundung zugunsten Israels denn als Politik.

Gerechten Frieden wird es im übrigen auch nicht geben, solange keine einheitliche identitätsbezogene palästinensische Strategie ausgearbeitet ist. Hierin sehe ich eine dringliche Aufgabe für alle Palästinenser. Diese Strategiefindung sollte im regionalen und globalen Kontext stattfinden. Ob diese von einer ohnmächtigen PLO angestoßen wird, glaube ich nicht. Mehr zähle ich auf die Palästina-NGOs und individuellen Aktivisten.

Salam

Wael

Zum Tag der Gefangenen: Das Palästina-Element
Wael Al Saad und Mazen Shalbak, 17.04.2007

Wie die meisten von Euch wissen, muss jeder PAL bei der Ein- und Ausreise von Jordanien in die palästinensische Gebiete und umgekehrt die israelische Grenzkontrolle über sich ergehen lassen. Diese Kontrolle betrifft nicht nur das Reisegepäck, sondern auch die Reisenden, die meistens und unter dem Vorwand der Sicherheit zusammengepfercht und übertrieben lange auf ihre vorher abgegebenen Reisedokumente warten müssen. Das herrschende Bild hier ist die nervenzerreißende Geduld in den immer mehr auseinanderklaffenden Warteschlangen mit dem Geschrei wartender Kinder auf einem höllisch heißen Territorium und die bewusste herabsehende und erniedrigende Behandlung der palästinensischen Bürgerinnen und Bürger durch das systematische Einsetzen sehr junger israelischer Soldatinnen, maximal 18 Jahre alte Frauen, die ständig die zumeist älteren Palästinenser befehligen, nach Ordnung rufen und mit kollektiver Bestrafung der verspäteten Bearbeitung der Dokumente drohen. Junge Palästinenser (unter 40 Jahre alt!) stehen da auffällig nervös auf das Ungewisse wartend und sich selbst fragend: Werde ich durchkommen, oder muss ich zum „Verhör“, also zum Geheimdienstbüro gehen? Man weiß schon, dass diese Prozedur eigentlich meistens nur eine systematische Schikane der israelischen Behörden ist. Aber mit dem Ergebnis eines verspäteten Herauskommens aus dem Grenzpunkt und eine daraus folgende noch gefährlichere Reise durch das Westjordanland. Ein PAL aus den besetzten Gebieten weiss sehr genau, wie lebensgefährlich diese Reise sein kann. In manchen Fällen werden Einreisende PAL am Grenzpunkt verhört und anschließend von israelischen Soldaten verhaftet, aus welchem Grund auch immer. Dies geschah meinem Schwager, Mohammed.

Mein Schwager, der gerade sein Master-Examen an einer jordanischen Universität abgeschlossen hat, wollte seinen erfolgreichen Studiumsabschluss in der Heimat mit Familie, Verwandten und Freunden in Jenin feiern und machte sich am 17.April 2007 auf den Weg nach Hause in Richtung palästinensisch-jordanische Grenze. Seine Familie, seine Verwandten, Nachbarn haben mit großer Freude auf die Ankunft des frisch graduierten Mohammed gewartet. Seine Mutter hat ein großes Festmahl für den besonderen Gast vorbereitet. Der Abend kam und Mohammed erschien nicht. Er hat sich auch nicht gemeldet. Sein Handy war ausgeschaltet. Keiner wusste wo er war. Keine Auskunft war möglich. Er war verhaftet worden. Das immer Befürchtete ist geschehen und statt der Freude des Wiedersehens herrschte eine Welle der Trauer und der Sorge, in der Familie, in der Verwandtschaft, bei den Nachbarn und bei allen Bekannten in der Stadt. Menschen, die wir lieben und/oder respektieren werden einfach verhaftet, auch wenn sie unpolitisch sind. Aber allein die reine und saubere Zugehörigkeit eines Palästinensers und seine Loyalität zu seinem Land Palästina ist für die israelische Besatzungsmacht politisch genug, um diese Menschen als gefährlich einzustufen mit den dazugehörenden Konsequenzen. Das ist unser Alltag in Palästina.

Jeder PAL weiß, was es heißt, in Israel verhaftet zu sein oder vielmehr: was während einer Verhaftung passiert. Seit 1967 hat Israel etwa 750.000 Palästinenser verhaftet. Davon sitzen heute noch etwa 10.000 in israelischen Gefängnissen. Das heißt de facto, dass kaum eine palästinensische Familie oder Haushalt in den palästinensischen Gebieten diese Erfahrung nicht mindestens einmal mitgemacht hat. Ob Bruder, Vater, Schwester, ein minderjähriger Steine werfender Bruder oder sogar eine schwangere Mutter, alle können jederzeit und ohne nachvollziehbaren Grund von den israelischen Soldaten verschleppt werden. Das geschieht plötzlich und ohne Vorwarnung, auch an den Checkpoints; allein in der Westbank hat die israelische Besatzungsmacht über 350 Checkpoints bzw. Closures aufgestellt bzw. stationiert, die die Lebens- und Verkehrsader der West Bank (und Gaza) lahm legen. Stationen der Erniedrigung und Menschenrechtsverletzungen. Lange Zeit galt das Verhaftetwerden als Sinnbild des Widerstandes und als Auszeichnung. Das Gefängnis gilt heute noch als die politische Schule schlichthin. Es ist ein fester Bestandsteil der palästinensischen Identität und der Schrei des palästinensischen Schmerzes zugleich. In keiner anderen Gesellschaft fürchten so viele Menschen um ihre seit inzwischen Jahrzehnten aus politischen Gründen einsitzenden Väter und Kinder und warten so sehnsüchtig auf ihre Freilassung. Es gibt keinen dort lebenden PAL, der nicht mindestens ein Dutzend politische Gefangene in israelischen Gefängnissen kennt. Nach dem Gruß kommt meistens die Frage nach dem Wohlergehen des gefangenen Bruders oder Bekannten. Und das seit vielen Jahren.

Die Tiefe des Gefangenseins in der palästinensischen Gesellschaft, in ihrer Geschichte und ihrem Dasein ist unbeschreiblich. Um sie zu kennen und zu fühlen, muss man sie leben. Das kann man nur, wenn man in Palästina heute lebt oder mindestens dort aufgewachsen ist. Die absolute Mehrheit der palästinensischen Bevölkerung in den besetzten Gebieten ist in der Besatzung geboren und somit haben sie nie in Freiheit gelebt. Ganz im Gegenteil, jeder vierte PAL saß mindestens einmal in israelischen Gefängnissen. Die israelische Trennungsmauer verwandelt und zerstückelt das übrig gebliebene palästinensische Land in mehrere Ghettos, in große Gefängnisse, in denen sich die eisernen Gitter einer klassischen Sperranlage in Betonmauern und Stacheldrahtzäune verwandeln. Die Strafe ist jetzt so kollektiv wie nie zuvor. Jede Person ist inhaftiert. Isoliert. Eine neue Dimension der Unterdrückung von Lebensperspektiven und der Verachtung von Menschenleben. Aber wenn eine mächtigere Gesellschaft eine schwächere einsperrt und hinter Mauern zusammenpfercht, isoliert sie sich selbst auf der anderen Seite, physisch und moralisch. Man kann nicht eine ganze Gesellschaft auf Dauer einsperren. Eine Betonmauer mag man schnell abreißen. Dagegen sind die Mauern im Kopf nur sehr schwer abbaubar. Das Gedächtnis eines unterdrückten Volkes ist voller Bilder, die schnell Assoziationen hervorrufen. Assoziationen vertiefen den Graben zwischen Unterdrücker und Unterdrückten und bauen die Mauern in den Köpfen aus. Gewalttätige Machterhaltung kennzeichnet den Anfang vom Ende einer Macht. Das war so, ist heute so und wird immer so bleiben. Die israelische Übermacht wird von dieser Tatsache nicht verschont bleiben.

Oft telefoniere mit meiner Familie in Jenin und höre den Satz: „Ja, man gewöhnt sich dran“. Die Palästinenser haben in der Geschichte viele Mächte erlebt und überlebt. Das Land Palästina besitzt eine reiche und bewegte Geschichte und beherbergte viele Kulturen, alte und neue Religionen. Dieses ganze Spektakel wurde auf den Schultern seiner Bewohner, der Palästinenser, über Jahrtausende hinaus getragen, mit unendlicher Geduld, Hingabe und sehr oft mit Leid. Aber immer war es die unendliche Liebe, die die Menschen an dieses Land kettete. Selbst bei größter Not hat es noch nie eine freiwillige Massenmigration aus dem Land gegeben. Dieses „sich dran gewöhnen“ hört sich zunächst selbszerstörerisch an. Eine, man möchte sagen, mentale Selbstzerstörung, die über viele Jahrhunderte entstand. Diese Mentalität der fatalen Offenheit in der Persönlichkeit der Ureinwohner Palästinas gegenüber allem Neuen ist kennzeichnend für eine unendliche Geduld. Eine Offenheit, die keineswegs Kapitulation bedeutet. Vielmehr ist es ein Warten der besser Wissenden.

Ich finde, dass dieser Aspekt, den ich hier das „Palästina-Element“ nennen möchte, eine Antwort ist auf eine der Schlüsselfragen, wie wir die Standhaftigkeit der unterdrückten PAL und die Beständigkeit ihres Widerstandes verstehen können. Das gibt möglicherweise eine Antwort darauf, warum die Zionisten, trotz einer über 100-jährigen Besiedlung Palästinas, uns immer noch nicht richtig verstehen. Vielleicht ist es gerade unsere mentale Flexibilität bzw. die Fähigkeit des sich Gewöhnens an neue Lebensumstellungen, die uns hier gegenüber den starren, ja zutiefst fanatischen, Zionisten in Vorteil bringt. Fraglich ist, ob sie dazu fähig sind, einen Umdenkprozess ihrer Ideologie zu starten. Letzte Hoffnung auf ein Weiterkommen finde ich bei den antizionisitischen Bewegungen in Israel, die das Land aus den ideologischen Fesseln des Zionismus zu befreien versuchen. Jedoch sind sie leider noch in absoluter Minderheit in der israelischen Gesellschaft. Ich möchte natürlich nicht sagen, dass wir uns an eine dauerhafte Unterdrückung gewöhnen können und wollen. Mein Anliegen ist zu zeigen, dass wir PAL das Produkt unserer palästinensischen Erde sind. Ihrem Boden verdanken wir unser Dasein, denn wir sind tief in ihm verwurzelt. Wir trinken sein Wasser und atmen seine Luft. Wir sind mit ihm eins und identifizieren uns mit ihm. Das Land ist unser kulturelles Erbe. Genau das ist es, was ich mit diesem „Palästina-Element“ meinte. Es zu bewahren und zu schützen ist jede/r PAL Aufgabe. Daher halte ich den palästinensischen Kultur-, Literaturkampf und Projekte wie www.palestineremembered.com in diesem Zusammenhang für essenziell und sehr wichtig. Denn dieser Kampf verstärkt in uns das „Palästina-Element“, unsere wahre Überlebensfähigkeit und späteren Sieg. Mit der gleichen Begründung halte ich auch die Vernetzungsidee für fällig und sehr erstrebenswert.

Es gibt ein Gefangenen-Faktenblatt auf Deutsch. Es wäre gut, wenn zwei oder mehr Leute sich bereit erklären, die Zahlen vielleicht monatlich zu aktualisieren. Mögen viele daraus Flug- oder Faltblatt erstellen und bei jeder Gelegenheit verteilen – bald ist erster Mai-. Dafür fehlt nur wenige Layout-Arbeit und vielleicht einige Bilder (das ist leider nicht meine Stärke). Dieses Blatt widme ich meinem Schwager Mohammed und allen PAL Gefangenen.

Eure Freunde und Brüder auf den Weg nach PAL

Eine Zusammenarbeit von Wael Al Saad und Mazen Shalbak

Palästina: Tag des Bodens – Yaum Al-Ard
Wael Al Saad, April 2007

1. Woran erinnert uns der Tag und was symbolisiert er? Am Tag des Bodens, auf Arabisch Yaum Al-Ard, wird des Todes sechs israelischer Palästinenser gedacht, die am 30. März 1976 in Galiläa von israelischen Truppen umgebracht wurden, als sie friedlich gegen die Beschlagnahme von 20 km² ihres Landeseigentums protestierten. Vorwand war die Errichtung einer geschlossenen Militärzone, die jedoch später für die Ansiedlung von Judenstaatsbürger benutzt wurde. Seitdem gedenkt dieser Tag an das israelische Unrecht und die Unterdrückung der Palästinenser. Demonstriert wird gegen die Besatzung, für Selbstbestimmung und nationale Befreiung der Palästinenser.

2. Gibt es relevante UNO-Resolutionen? Die Resolution 242 des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen erklärt unmissverständlich: „Die Besatzungsmacht darf keine Teile der eigenen Bevölkerung auf Teile des Landes verschieben, das sie besetzt.“ Außerdem verurteilen die Bestimmungen der vierten Genfer Konvention zweifellos die israelischen Siedlungsaktivitäten und verlangen die Beendigung jedes Siedlungsausbaus durch Israel.

3. Hat die israelische Regierung ihre Politik hinsichtlich des Landraubs und Siedlungsaktivitäten seit dem Osloer Friedensprozess von 1994 geändert? Nein, das Gegenteil ist der Fall. Israel fuhr noch intensiver fort palästinensische Böden zwecks illegalen Siedlungsbaus und Erweiterung von bestehenden Siedlungen zu enteignen. Gleichzeitig beteiligte es sich an Friedensplänen, in denen es vergeblich aufgefordert wurde, alle Siedlungsaktivitäten einzustellen. Tatsächlich erlebte der Siedlungsbau eine Zunahme von fast 50 Prozent: von 96.158 Siedlern im Juni 1992 zu 145.000 Siedlern im Juni 1996 im Westjordanland. Statistiken aus Anfang 2007 weisen folgende Zahlen vor: Auf der Westbank gäbe es 150 Siedlungen mit ca. 270 000 Siedlern. Im Raum Jerusalem noch einmal 200 000. Also kann man mit etwa 470 000 israelischen Siedlern auf palästinensisch besetztem Gebiet rechnen.

4. Wie konfisziert Israel palästinensisches Land? In den von 1967 militärisch besetzten Gebieten begnügt sich Israel mit Militärbefehlen, gegen die nur mit großer Schwierigkeit Einspruch erhoben werden kann. Es sind keine Fälle bekannt, bei denen ein Einspruch erfolgreich durchgesetzt wurde. Was das Land von 1948 und die Flüchtlinge betrifft, so hat das israelische Parlament, die Knesset, mehrere Gesetze verabschiedet, die die Beschlagnahmung von Land erleichtern, wie die Gesetze vom „Abwesenden-Eigentum“* und von der „Übertragung von Eigentum“**.

Mehr zu diesem Thema erfahren Sie im Internet unter:
www.arendt-art.de/deutsch/palestina/texte/landraub.htm
www.watzal.com/download/fog_kap0.pdf
http://www.qumsiyeh.org/chapter4/, http://www.qumsiyeh.org/chapter6/

* Bei 7 jähriger Abwesenheit wird das Eigentum vom Staat Israel beschlagnahmt ohne die Eigentümer zu benachrichtigen. ** Privates Eigentum wird grundlos vom Staat Israel konfisziert.

Anlass der Berliner Aufruf zur Einheit der PAL Gemeinde in Deutschland
Wael Al Saad, 17.04.2007

Liebe Freunde,

Am 12 März 2007 bekam ich die Einladung zu einem Treffen am 7. April in Berlin zur Einheit der PAL Gemeinde. Es war eigentlich zu spät, um Verbesserungsvorschläge und Anregungen zur Treffplanung und Vorbereitung auszuarbeiten. Trotzdem, um jede unbekannte Möglichkeit und einen Beitrag zum Erfolg aufzudecken, schrieb ich allen mir bekannten Betroffenen mit folgenden Vorschlägen:

1- Die Gemeinden in jedem Bundesland sollen ein regionales Treffen vorher organisieren, um eine schriftliche Stellungnahme zur Initiative aus Berlin zu verfassen und mögliche Anregungen und Vorschläge anzugeben.
2- Dr. Ahmad soll diese sammeln, in guter Form präsentieren (ich kann gerne dabei helfen) und noch vor der Versammlung erneut an die Gemeinden senden.

Damit hätten die Teilnehmer eine bessere Grundlage für die Diskussion. Ein zusätzlicher Vorteil entsteht für diejenigen, die nicht nach Berlin kommen können. So fühlen sie sich auch ohne persönliches Präsenz vertreten.

Es gab keinerlei Reaktion darauf, so viel ich weiß. Zum Thema habe ich dennoch folgende Bemerkung:

1. Die Selbstblockade

Es kann nicht sein, dass das Schicksal unserer Einheit, Zusammenarbeit und Herausforderungen hier in Deutschland von internen politischen Wettkampf abhängt, dass manche Kräfte das Niveau unserer Gabe durch Selbstblockade stören ..

Wenn ich die wenigen für Palästina engagierten Kräfte beobachte, sind es eher meist unabhängig und viele, die Potential haben, meist wollen sie mit Parteinahme nichts zu haben ..

Meiner Meinung nach sollte es zwei Aktionsebenen geben; eine nach außen und eine nach innen. Nach außen müssen wir geschlossen für unsere Sache auftreten. Diese Form muss genau definiert werden ..
Für beide brauchen wir einen gemeinsamen konstruktiven Meinungsaustausch und kontinuierlichen Dialog. Dies fehlt uns definitiv.

Was sich ändern soll, ist das Klima der Bayanat und Erklärung, die nix ändern und ein Bild, dass Rechthaberei hervorruft (in so einem Klima des toten internen Dialogs und der politischen Schwäche in diesem Land) .. als ob einzelne von uns alleine die Wahrheit und der Weg für unseres Glück wissen (ich strenge mich persönlich an, die beste Strategie zu suchen, aber eindeutig wissen kann ich es auch nicht) .. schaut man aber links und rechts, ist die traurige Realität gewaltig anders..

2. Eigene Vorstellung zu einer guten Vorbereitung

Jetzt zum Berliner Treffen am Sa.: Meine Vorstellung zu einer guten Vorbereitung zu einem Palästinensischen Solidaritäts-Kongress (oder paläst. bundesweiten Treffen von mir aus) wäre:

Inhaltliche Planung (generelle Vorgehensweise)

1. die aktiven paläst Gemeinden, paläst Vereine, paläst Persönlichkeiten kontaktieren und einen Konsens für den ersten Schritt ausarbeiten <=> Rückhalt sichern, das Umfeld für die Aktion sensibilisieren
2. Aus dem Konsens Schwerpunkte, Work Breakdown und Strategie entwickeln
3. Aufgabenverteilung, Arbeitsgruppen (evtl. am Vortag der Konferenz) => PlanungsKonzept

(das scheint kompliziert zu sein, aber so ist es fundierter, besser und ergiebiger. Außerdem wir haben in unserem Lager gut gebildete Menschen, die bereit sind, einiges sehr Fortschrittliches zu leisten und die gewonnen werden müssen)

Die Einzelheiten sollen aus einer Diskussion kommen. Persönlich konnte ich einiges vor allem wegen meiner beruflichen Erfahrung vorschlagen (ein Bsp habe ich in der Anlage/3. Zusatzbeitrag ), werde aber ohne Zustimmen der Mannschaft nichts verbreiten. Diejenigen, die das Ganze in die Hand nehmen, sollten keinen Führungsanspruch von sich geben, (unser super Merkmal als Palästinenser, da jeder ein Revolutionär und kleiner Führer ist, zu Recht), sondern eine Gleichstellung mit der Mannschaft, die das gemeinsame Ziel/Konsens trägt und verfolgt, jeder aber für sein Stärken uns Spezialität in guter Koordination und Zusammenarbeit mit anderen.. Daher ist eine genaue Vorgabe vorher, wie die Sache auszusehen soll, problematisch.

3. Diversity lautet die Maxime

hört man oft in der Wirschaft und Management. Zu Deutsch: Die Mischung macht's. Alleskönner gibt es nicht. Wir brauchen einander.. Und ein guter Chef lässt den anderen im Team nicht merken, dass er der Chef ist (verteilte/eingebettete Führung und Verantwortung). Alle engagierten Palästinenser haben Eigenverantwortung und Motivation, eine geniale Voraussetzung für gemeinsame Zielverfolgung. Außerdem das ist eine gewonnen Sache; sie ist gerecht und hat Sympathie. Noch was; wir sind überall verteilt in der Nähe von Machzentren und Veränderungsachsen .. Was stimmt aber nicht?? Die Realität ist düster? Ja, aber lassen wir us darin gefangen?

4. Meine Bereitschaft, vergebliche Mühe und deren „Belohnung“

Bitte nicht falsch verstehen; Eine Belohnung in diesem Fall, ist gemeinsamer Schritt nach vorne. Tatsachen: G. kenne ich seit etwa ein Jahr. A. kennt meine Bemühungen für ein pal Lobby seit etwa ¾ Jahr. Bis heute finde ich keine Gruppe, in der ich bundesweit oder international agieren kann und mache alles aus Eigeninitiative, bin aber an einer gemeinsamen organisierten Arbeit sehr interessiert. Seit langem signalisiere ich meine Bereitschaft für eine Suche nach eine gute Lösung, wurde aber in keiner Diskussion der vermeintlichen Schlüsselpersonen gebunden. Warum weiß ich bis heute nicht wirklich. Bei meiner Suche nach die PAL Gemeinde in Deutschland habe ich einige Repräsentationen gefunden, aber bis heute nicht die wirkliche ..

5. Neuer Weg

Indirekt hat dies (4.) dazu geführt, dass ich meinen Ideen fast alleine hinterher lief und mittlerweile einige gefunden habe, die mitlaufen .. Verbesserungskonzepte werden wir zusammen mit anderen im Rahmen eines gesicherten Diskussionsforums im Internet auch anstreben, sobald dies fertig ist. Die guten Ergebnisse aus Berlin werden dort mit aufgenommen mit allen möglichen anderen Erkenntnissen. Alle Wege nach Palästina werden sich heute oder morgen sowieso kreuzen ..

Wir sollen es immer weiter versuchen, bis es besser wird. Wir haben keine andere Wahl ..

Daher

Auf ein Besseres
Wael

Palästina-Profit statt Palästina-Lobby?
Wael Al Saad, 10/2006

Jeder von uns kennt, sieht oder erlebt das tagtägliche Leid des palästinensischen Volkes. Jeder von uns weiß, wie wichtig der palästinensische Freiheits- und Unabhängigkeitskampf ist. Und jeder von uns trägt seinen Teil zu diesem Kampf bei – ob nun durch ein anklagendes Wort, einen fliegenden Stein, ein aufrüttelndes Lied, einen bewegenden Film, ein erschütterndes Gemälde oder auch nur eine leise Träne.

Blickt man auf die Geschichte des Nahostkonflikts seit der Nakba – der palästinensischen Tragödie – im Jahr 1948, so lässt sich eine Aneinanderreihung von blutigen Kriegen, Annexionen, Verhaftungen, Ausgangssperren und alltäglichen Demütigungen erschließen. Ohnmacht und Frustration sind die Folgen dieser Jahrzehnte währenden Entwicklung. Jeder Palästinenser, ganz gleich wo er lebt, kann ein Lied davon singen. Ungeachtet der Osloer Verträge und des historisch anmutenden Friedensprozesses, nimmt die Geißelung des palästinensischen Volkes bis in die Gegenwart hinein immer extremere Ausmaße an.

Eine Zwischenbilanz seit dem Ausbruch der Al-Aqsa Intifada:

Israel: Nicht nur im Zuge des Mauerbaus Landzuwachs durch Annexion; vermeintlich höhere Sicherheit durch den so genannten Grenzwall; wirtschaftliche Prosperität, auch durch den Absatz israelischer Produkte im Westjordanland und Gazastreifen; breitere israelische Lobby durch den Anschluss an die „Achse der Willigen“ im so genannten „War on Terror“; 1036 Tote und 7054 Verletzte bei palästinensischen Selbstmordattentaten und Schussüberfällen, etc...

Palästina: Landverlust durch die israelische Annexionspolitik und Abriegelungen (bsp. Jordantal); 3336 Tote und Tausende von Verletzen; über 10.000 Gefangene unter anderem in Administrativhaft – d.h. ohne ordentliches Gerichtsverfahren; Zerstörung und Zweckentfremdung einer Vielzahl an Häusern, Moscheen und öffentlichen Gebäuden; Einschränkung der Bewegungs- und Reisefreiheit durch das israelische Passierscheinsystem, das auch wirtschaftliche Stagnation und erhöhte Arbeitslosigkeit zur Folge hat, Anzeichnungen vom Bürgerkrieg etc...

Wäre nicht in Zeiten Oslos eine UN-Resolution, wie jene zum Libanonkrieg vor wenigen Monaten, eine Mindestanforderung gewesen? Haben wir nicht erst seit dem Grundlagenvertrag dazu gelernt, dass wir Palästinenser in der Konfrontation mit Israel besser vorbereitet und organisiert sein müssen? Eine Definition dessen, was wir erreichen wollen, ist in der Tat keine Unmöglichkeit. Eine überdachte und langfristige Strategie ist meines Erachtens nach der Schlüssel zum Erfolg. Meine These hierzu lautet folgendermaßen: Ohne eine vergleichbare politische Lobby ist ein Durchbruch für Palästina nicht zu erreichen. Die Zionisten, die im Moment noch am längeren Hebel sitzen, haben bisher nicht verstehen wollen, dass das Israel-Projekt, d.h. eine rein jüdische Heimstätte, nie zur Verwirklichung kommen wird ohne den Dialog mit den Palästinensern. Um aber auf gleicher Augenhöhe zu spielen, bedarf es einer geschlossenen palästinensischen Gegenmacht.

Erlauben wir uns doch einmal eine Blick auf die unzähligen Solidarinitiativen zugunsten Palästinas im Ausland, welche, so ehrenwert sie auch sein mögen, zusammengenommen lediglich regional beschränkte Resultate erzielt haben. Und ich wage zu behaupten, dass gerade die unkoordinierte Vielstimmigkeit diverser Vereine und Gruppen Israel und ihrer geschlossenen zionistischen Lobby in die Hände spielt. Wie viel Geld ist denn für Palästina geflossen? Und wie wurden diese Gelder, ob nun im In- oder Ausland, genutzt? Wie viele palästinensische Millionäre leben im Ausland, die sich nicht in der Verantwortung sehen den politischen Kampf unter anderem auch finanziell zu unterstützen? Wie viele Leuten sind durch ihre Werke zu Palästina in den Stand der Popularität aufgestiegen? Wie viele namhafte Schriftstiller, Verleger, Filmemacher und Journalisten flanieren auf diversen Jahrmärkten der Eitelkeiten und vergessen dabei, dass nur wenige Tausend Kilometer südöstlich die Armut und der gewaltsame Tod das Leben des palästinensischen Volkes von Tag zu Tag unerträglicher machen? Wie viele haben sich mit großen Reden hervorgetan – Reden, welchen mitnichten Taten folgten – und wurden auch noch hierfür frenetisch beklatscht?

Ich denke es ist höchste Zeit für eine interne Abrechnung im Pro-Palästina-Lager? Wir müssen umdenken! Wir müssen uns neu formieren! Wir müssen anfangen, mit einer Stimme zu reden – einer Stimme, die so laut ist und deren Inhalte so wortgewaltig sind, dass sie in den entlegendsten Winkeln dieser Welt Gehör findet.

Solange wir nicht in der Lage sind, geschlossen und kraftvoll Israel gegenüberzutreten, werden wir nie das Ruder herumreißen können, um dem palästinensischen Volk zu dienen. Wir müssen also all unsere Kräfte bündeln. Und um dies zu erreichen, ist es nötig uns zu vernetzen. Wir müssen eine Vision finden, eine Idealzustand beschreiben, an den wir alle glauben und den wir alle erreichen möchten. Dazu fehlt aber ein Instrument, eine Plattform, um zu kommunizieren, sowie ein Rahmen für all unsere Aktivitäten.

Man stelle sich vor, der Israel-Boykott seitens der britischen Lehrergewerkschaft wäre auf europäischer Ebene koordiniert worden, so dass noch mehr Länder dazu gebracht worden wären. Ohne Vernetzung kann solch eine Initiative nicht erfolgreich durchgeführt werden. Vielleicht ist einigen von Euch die Weigerung von U2U, einem belgischen Unternehmen, das wegen des Libanonkrieges die Kooperation mit israelischen Firmen verweigert hat, zu Ohren gekommen. Inzwischen wird der Chef von U2U entsprechend attackiert: http://www.ynetnews.com/articles/0,7340,L-3308579,00.html

Mit einer entsprechenden Vernetzung und einer daraus resultierenden Lobby, hätte man vielleicht U2U durch Kooperationen in arabischen Ländern entschädigen können?

Da ich bereits einen Entwurf zur Vernetzung ausgearbeitet habe, darüber hinaus sicher bin, nicht der Einzige mit solch einer Idee zu sein, möchte ich hiermit Gleichgesinnte einladen, entsprechende Ansätze in einer Diskussion weiter zu vertiefen oder mich zu kontaktieren.

Gemeinsam sind wir stark.

Wael Al Saad

SZ-Leserbrief: Bluttriefende Geschichte
Wael Al Saad, 20. September 2006

Herr Stefan Ulrich schreibt in seinem SZ-Artikel vom Montag 18.09 auf Seite 4: „Gerade wer die islamische Welt ernst nimmt, wird ihr in diesen Zeiten die Gretchenfrage stellen: Wie haltet ihr (Muslime) es mit der Gewalt?“

Ein Sprichwort besagt: „Jener, dessen Haus aus Glas ist, bewirft die anderen nicht mit Steinen!“ Was du nicht willst, dass dir angetan wird, das tust auch keinem anderen an!

Herr Ulrich, haben Sie jemals ein Blick auf die Geschichte der letzten Jahrhunderte geworfen und sich gefragt von welchen Parteien Machtstreben, Gewalt und Kriege maßgeblich ausgegangen sind ?

Angefangen mit den gegenwärtig noch andauernden militärischen Interventionen der Vereinigten Staaten und ihrer „Achse der Willigen“ im Nahen Osten, um die arabische Region nach ihrem Gutdünken zu formen, über die massive Bombardierung vornehmlich ziviler Ziele im Libanon, bis hin zur täglichen Tötung von sogenannten „Terroristen“, die oftmals, wie sich im Nachhinein herausstellt, in Wirklichkeit unschuldige Zivilisten sind. „Terror“, „Fundamentalismus“ und „militanter Islamismus“ sind zuweilen Begriffe, die insbesondere in der Tagespresse regelrecht inflationär verwendet werden, um Mord, Totschlag und Kriege zu legitimieren. Manch einem mag sich in solchen Zeiten die Frage stellen, wo der kritische und investigative Journalismus abgeblieben ist.

Aber die Liste der Abscheulichkeiten lässt sich weiter fortsetzen: Der Einsatz von mit Uran angereicherte Waffen im ersten Irakkrieg, die noch heute für Erkrankungen und den Tod vieler verantwortlich sind. Das Irak-Embargo, welches für den Tod unzählige Menschen verantwortlich ist. Wie sieht es aus mit Vietnam, Kambodscha, Hiroshima und Nagasaki?. Der zweite Weltkrieg und der Holocaust mit ihren 70 Millionen Opfern. Die menschenverachtende Versklavung der Afrikaner während der Kolonialzeit. Die regelrechte Ausrottung der Indianer in Südamerika. Die Jagd auf Muslime und wohlgemerkt Juden in Spanien unter Phillip II. Die blutigen Kreuzzüge. Kriege gegen Glaubenbrüder im 15. und 16. Jahrhundert in Europa. Und so weiter und so fort....

Alles im Namen des Islam? Könnte es nicht sein, dass diese Geschichte heute auf Europa zurückfällt? Denn hinter all dieser menschenverachtenden Brutalität und dem Blutvergießen standen meistens Leuten, die sich Christen nannten, nicht jedoch Muslime. Dieser Rückblick zeigt, dass die islamische Lehre Gewalt und Krieg keineswegs in sich trägt. Auch wenn der Islam nicht der Inbegriff des Pazifismus ist, so bin ich der Meinung, dass sich aufgrund dieser nicht gerade unblutigen Geschichte die westliche Hemisphäre die Frage nach der Vereinbarkeit von Gewalt, Menschlichkeit und Religion selbst stellen sollte. Und ich bitte ebenfalls zu berücksichtigen, die gegenwärtige Frustration in der islamischen Welt nicht zu vergessen – eine Frustration, die sich aus der Hilflosigkeit und Ohnmacht als Randfiguren im Spiel der Wirtschaftmächte speist und oftmals zu Überreaktionen führt.

Wael Al Saad

اقتراح/ مبادرة

بداية المشروع الفسلطيني العملية: "قفزة الظل" و مشروع العريضة البيانية

اهلي احبائي ..

كل يوم اهلع لقراءة المقالات لاجدها بعض الاحيان جميلة للوهلة الاولى. لكن عند السؤال عن فائدتهاالعملية اجدها مليئة بالتساؤلات المعقدة الكبيرة الوهرة و افتقد الاسئلة البسيطة ذات الطابع التدريجى العلمي و العملي التي يمكن لكل منا اخذ دور فعال باجابتها. اجد ما يكتب تزخم فيه التحاليل الدقيقة و الردود التي لا تنضب من زوايا ومحاور متعددة لكنه بعيد عن طرح عملي ناجح. و هكذا يأخذ الدوران في حلقة الوصف و الخيال باكتساب تسارع جديد لازداد بشعور الحزن واليآس لعدم قرب الفرج. وهذا كل يوم تقريبا و منذ سنوات.

. هل ادرك او يشعر غيري و بالاخص كتابنا الافاضل هذه الظاهرة؟ اليس هذا يساعد على تحقيق ما يهدف اليه الند الا و هو ضياع الخصم وتوفير ظروف الاستسلام له و سلبه مسالك الوجود كشعب يعرف هويته والدرب الى وطنه؟

لا ادري ان كنت مبالغا بقولي ان المجهود العقلي لللافراد و لمفكرينا ولكتابنا المنشغلين بمأسات شعبنا لو صهر في بوتقة عملية لكنا اول من صعد الى المريخ.

لماذا نحن كذلك ؟ لاننا عادة نتشاطر على بعض و ليس مع بعض. لاننا كما قال لي صديقي يوما " احنا مثل شوال البصل، اذا مديت ايدك بتطلع راس ".. قال لي ايضا لن نتغير. فقلت اذا اردنا ان نغير فعلينا ان نتغير بداية بي و بك. نعم اني اعتقد ان التحدي شخصي بالدرجة الاولى.

منذ سنوات يعلو لغة المشاريع العصريه مصطلح " التنوع كأداة لوصول الحد الاقصى للنجاح" حتى بدأ هذا المصلح يستخدم في معالجة القضايا السياسية. فتنوع الاراء و تنوع الاشخاص الحاملين لها وتنوع ثقافاتهم تحمل في طياتها عماد التكامل اذا تلاقت للعمل الجماعي على اساس يتطلب الصبر و سعة الواحد للاخر وفن الحوار البناء والقدرة على تقبل افكار الاخرين كانها من سامعيها و عدم انغماس الواحد بعالم افكاره وارائه.

 فكثيراً ما يكون الفرق بين الهدم (زيادة الطين بله و الفرقة والعداء و ما الى ذلك) و البناء هو "قفزة الظل": قد يكون هذا المصطلح مدخلا -لست الضريع بالكتابة بشكل عام ولا بالعربية للاسف- لكن المقصود هنا ان يبتعد الواحد خطوة عن ظله و يراقب سلوكة الفكري و العملي كطرف ثالث ليستنبط حقائق جديدة مفيدة.

اني ارى ان سلوك كهذا هو نوع من التضحية بل لبها و لبعضنا ربما الجهاد بعينه. فبه تتم مواجة الافكار السائدة و مواجهة الانزلاق مع التيار العام و الاسترخاء على امواجه.

فقفزة الظل هي بمثابة ترك التيار السائد الدافع للذات والوقوف بجانبه كخطوة اولى قبل الاقرار بارادة و حزم بضرورة السباحة عكسة او تقبل افكار جديدة و العمل بها ما هو بالشيء السهل والا لم يسمى تضحية او جهادا.

برأيي للتغلب على التحديات الصعبة لقضيتنا المطلوب هو تغيير الاستراتيجية الفردية او ايجادها بحيث يتم التركيز على اولويات النضال وتفريغ الجهد الفردي في دائرة جماعية علها تصل الى حلول ناجحة و عدم التداعي وراء اعراض المرض و توابع الامور و ترك المسببات التي تكون مواجهتها مهمة صعبة للغاية لكن ضرورية.

فلو اتفقنا ان ترتيب البيت الفلسطيني –لم اكتب "اعادة" عمدا لانه قد لم يكن مرتبا بشكل صحيح من قبل و حتى الان- هو الهدف و الشرط لاي خطوة اخرى بالاتجاه الصحيح و المهمة رقم واحد. فعلى كل منا ان يقفز قفزة الظل ان لم يفعل و يضع هذا الهدف في مقدمة قائمة اولوياته. اجل، هذا هو المطلوب حقا وباسرع وقت ممكن و عدا ذلك فهو مضيعه للوقت و الجهد و التضحيات لاسباب كثيرة منها:

1.     معظم التعقيدات الحاصلة هي موجودة بسبب المماطلة و التأجيل او العجز عن تحقيق هذا الشرط

2.     اي معاهدة او حل يناقش او سيناقش لن يحظى بالنجاح لانه لا يمثل البيت الفلسطيني بل يمثل طارحيه فقط.

الاسباب و الدواعي لهذا الواقع جمة نعرفها او يعرف كل منا جزء منها و لا داعي لمحاولة سردها . ما يهم هو البدء بتحول جديد جماعي بالجهد و الاوليات و الاليات مرفقا بخطة عملية فعالة لتحقيق الشرط الاهم في مسيرة النظال الفلسطيني التي تفتقد للمشروع الفلسطيني - الا وهو ترتيب البيت الفلسطيني-.

عمليا قد تكون الاستراتيجيه لوضع هذة الخطة -ليس الخطة بذاتها- كالاتي:

اولا: مرحلة توافق التوجه والتشكيل/ الضم

هل سيستطيع القائمين على اعمال الشعب الفلسطيني وحدهم بيوم من الايام تحقيق الشرط اعلاه ؟ لا

على كل من يشعر انه غير ممثل من قبلهم او يريد حثهم على ترتيب البيت الفلسطيني ان يجد الاخر و يتواصل معه لنبدء فيما بعد بوضع الخطه الانسب بطريقة جماعية متكاملة عمادها التنوع.

 كيف نبدء هذه المرحلة؟

قد تكون هذه الرسالة بداية موفقة لتجميع بعض الافكار العملية للبداية. فالمهم ان نبدا بالتقدم نحو تحقيق هذا الهدف. حتى لو اتبعنا مبادرات عدة فستلتقي في نفس الهدف.

 

اسمحوا لي ان اعطي فكرة ملموسة عملية:

مشروع العريضة البيانية

كلنا يعرف عرائض التوقيع في الانترنت Petition. الهدف لهذا المشروع تصميم عريضة مرفقة بقاعدة بيانات.

محاور تصميم العريضة :

1.     المحتوى السياسي والاستراتيجي: التنصيص:
سيتم نقاش عنوان العريضه و افضل عرض نصي لها من الناحية السياسية

2.      المحتوى التقني ، التصميم وانظم المعلومات التابعة للموقع على الانترنت
حيث سيطلب من كل موقع للعريضة ادخال بيانات شخصية سيتم من خلالها بناء شبكة معلوماتية يمكن عن طريقها ربط المشتركين عن طريق الانترنت كمجموعات متباينة حسب المطلوب مثل

-         الاصل من فلسطين

-         مكان الاقامة: الدولة، المنطقة ، المخيم

-         المهنة/التخصص

-         الخ

كما يمكن بناء وحدات نظم معلوماتية مثل

-         وحدة الاتصال/ منتديات مطورة

-         وحدة تطوير جداول الافكار الجديدة الى مشاريع

-         وحدة توزيع و متابعة المشاريع الالية

-         وحدة الارشيف

-         الخ

للمضي في النقاش سأقوم باعداد منتدى خاص لمؤيدي هذا التوجه او هذا المشروع بالذات. لهذا ارجوا بعث الردود و الاراء بالوقت القريب.

اذا لاقت الفكرة تأييد اولي فالمطلوب 20 – 30 متطوع/ متطوعه من ذوي الخبرة السياسية والاستراتيجية و نظم المعلومات المحوسبة ( SQL, PHP, Oracle, Graphic Design, Media Communication, CRM)

لاعداد الصيغة الاولى للموقع الذي يمكن تطويره مع الوقت ليكون في المستقبل شيء مثل الجامعة العربية الالكترونية اذا اردنا.

ثانيا: مرحلة هيكلة و صياغة ادوات التخطيط الداخلي

عند تشكيل الشبكة ستمر مرحلة مليئة بالدينامكية حتى يتم البدء بوضع اليات الحوار و التنظيم

ثالثا: مرحلة البحث والحوار السياسي الداخلي والتحليل

 

رابعا: مرحلة تكوين استراتيجة المشروع الفلسطيني

 

الخ

 

هذا السرد للاشارة فقط و ليس التحديد حيث ان التكتيك للخطوه الاولى المعروضه هو المهم فالخطوات والمراحل اللاحقة ستكون صحيحة لكونها تبنى على اساس (صحيح). لذلك اطلب من مؤيدي الفكرة او من لديهم افكار اخرى تخدم نفس التوجه تركيز النقاش على التوجه و المرحلة الاولى لان في المرحلة الثانية سيكون كثيرين من المشاركين علنا ترك حيز لهم.

الرجاء الملاحظة ان

- تحقيق المرحلة الاولى ليس مشروط بأحد "غيرنا" و هذا ما يعطي الفكرة الاستقلالية الازمه

- اقامة مثل هذه الشبكة المعلوماتية ضروري و مفيد على كل الاحوال.

- العريضة بموقعيها ستكون رسالة واضحة و صرخة مدوية ليس "لاولياء الامور" فحسب بل لكل العالم

نحو تكوين صوت و شبكة العدل و الحرية ، نحو بناء المشروع الفلسطيني

حلم بتجدد الثورة

علّنا ننظر للقضية الفلسطينية بمنظور اعمق و جديد قد يندرج تحت الاجابة على الاسئلة الاتيه:

اين الشعب من الثورة و اين الثورة من الشعب؟

 لماذا امسى ابن المخيم يزاد حزنا اُفُقُه الزقاق المجاور وحيدا ينسلخ عن بقية الشعب المتعلق بسلطة زائفه او التائه بعواصم هذه المعمورة باحثا عن لقمة العيش بدلا من الوطن او عن منصب باسم الوطن, و ذلك القائد السياسي يتمرمغ ببذخ الثورة ؟ فمن هو المقياس؟

من المنتفع من البنية السياسية او بالاحرى من الفوضى و التخبط السياسيي الحالي؟

لماذا فشل الفلسطينيون ببناء تركيبه ثورية تحررية انسانية ناجحة وما هي طبيعة وكينونة و مقومات نجاح هذه التركيبة؟

الا نجد ان الترابط بين مسببات الظلم في عصر العولمة اصبح في غاية الكثافة و عوامل الفشل في النظام العالمي هي في غاية التشابه (الامبريالية العصرية، عولمة الاقتصاد و النفوذ الصهيوني)  و ترجع في معظم الاحيان الى فساد قمة الهرم الاقلية المتحكمة بمصير الشعوب بل الى فساد منظومة الهرم ذاته اللتي لا تلبّي احتياجات البشرية بشكل عام و الطبقة المستضعفة  و على العكس تستغل للمصالح الشخصية لمن في قمة الهرم واذنابهم بل و تقمع و تعطل اطلاق طاقات الشعوب لما فيه خير الانسانية و ابعادها عن بعضها البعض ؟

ما رأيك بجمعية الامم المتحدة؛ توجد و تحتضن دولة ترفض مواثيقها و قراراتها، جمعية ليس لها قوة لتحقيق اهدافها تفرق الشعوب بحدود عادة لا يعبرها الا رأس المال او صاحبه و المجرم و من له او يعرف من له كرسي بقمة الهرم؟ و ما رأيك ببنك عالمي مليئ بالفساد يركع الفقراء و بمنظمة الاستعباد (التجارة) الدولية  الخ الخ  ؟؟

هل نبحث عن اناس جدد ليجلسوا في قمة الهرم ليتماشوا اجلا ام عاجلا مع منظومته؟؟؟ ما الفائدة من المزاحمه الى هناك و اهدار الطاقات و تفتيت الشعوب على الطرق نحو القمة الفاسدة؟؟؟

اعتقد ان كل من يفتقدون لابسط الحقوق او من يحملون المسؤولية ويبذلون الجهد لتخفيف المعاناة عن الاخرين بصدق دون السعي نحو المصلحه و الانتفاع الشخصي لهم الحق ان يحملوا مصيرهم بايديهم ويتشاركوا بتحقيق امالهم كل على قدر امكانياته .. معا يد بيد يفتتون معوقات التقدم الانساني.

 فذلك المناضل المتكلم او الصحفي المخلص للقضية و الطفل في المخيم يرسم شاطئ يافا على احد جدرانه  هم في نفس الخندق و لهم نفس الحصة من الاكبار و التقدير ليس من تربع على عرش الثورة الزائف ليلمع و ينتفع  .. انا على يقين بمجيء يوم يسحب البساط من تحت هؤلاء فإما العودة الى الخندق و اما الى مزبلة التاريخ.

 فعرش الثورة هو خندقها الذي لا مكان فيه لاصحاب البزز و المرسيدس.

استغرب كثيرا لمجتمع المصفقين على خيبتهم و كوارثهم و نكبتهم و مسلسل محقهم.. اننا لم نرى قافلة العائدين الى يافا بعد. فلمن نصفق؟ فهلاّ وقفنا لنفكر قليلا لنراجعن انفسنا و نوّجه خطانا مجددا بدلا من التصفيق المنافق المرير و الحيرة القاتلة للأمل؟  

شركاء النضال الانساني في القرن 21

الكل يرى ان معظم القوى التحررية و قوى مناهضة الحروب و كوارث العولمة الاقتصادية و البيئية و مناهضي الفساد السياسي اصبحوا يتواجدون في نفس الخندق تقريبا و يناضلون ضدد نفس المنظومة المتسلطة بغض النظر عن الفروقات الايدولوجية او السياسية. هذا سبب اخريدعونا للبحث عن اليات جديدة لتوحيد القوى و ربطها و ادارتها ضمن اطار غير رسمي مرن و فعال.

فنحن الان في خضم عصر معلوماتي يسنح لنا التحرر التدريجي من المنظومة الهرمية الضارة باحثين عن طرق غير تقليدية لاحداث التغيير و هذا ما يجب ان نفعله، علنا يوما نقلب الهرم ونسوي به الارض المهلكة من سوءاتنا. ما يؤكد ذلك ان كثير من المشارع الغير رسمية الناجحة يتم اعدادها عبر الانترنت حيث تكسر حدود الزمان و المكان و المعوقات الطبقية.

هنالك الكثير من المؤشرات تؤكد ان تسارع احداث التغيير يكمن في الوسائل غير الرسمية

لتكثيف التواصل الغير رسمي وتبادل الاراء و العمل المشترك لاستثمار الطاقات و ادارتها بفاعلية و تجنب Synergy قد يكون نواة تجميع جديدة للفلسطينيين و اصدقائهم اصدقاء الانسانية و العدل و السلام حول العالم. نجاح المنتدى يعتمد على الجميع فالرجاء التسجيل و دعوة اصدقائكم للمشاركة.

ارى انه لا امل لشعبنا في نيل حقه الحرية و العودة الى الوطن دون تجدد الثورة و ربط قضيتنا بالواقع العالمي و مستجداته و متغيراته و مستقبله .

فربما بدأت حركة "الفوضوية المدنية العالمية Global Civil Anarchism/ " او "انتفاضة شرعية حقوق الانسان العالمية السلمية" (ما زلت ابحث عن التسمية الافضل) بالنهوض فلنكن معها بل و في مقدمتها!

و شكرا

جفرا

( اسم كل من تعلم ان يبحث عن الشارع و ليس عن اسمه:  كما تعلمت من رائد)

 
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