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al-bab.com
An Open Door to the Arab World
Brian Whitaker
al-bab.com
Eine offene Tür zur Arabischen Welt
Brian Whitaker
Question 1 Intro
Q 2 Sources
Q 3 Readers
Q 4 Politics
Q 5 The Times
Frage 1 Einleitung
F 2 Quellen
F 3 Leser
F 4 Politik
F 5 Die Zeiten


Chess Interview / حوار شطرنج / Schach-Interview
The Chess Interview consists of 5 questions asked via internet.
يتكون حوار الشطرنج من 5 أسئلة مطروحة عن طريق الإنترنت
Das Schach-Interview besteht aus 5 Fragen, die im Internet gestellt werden.

(English Original)
The interview lasted from April 13 until May 3, 2002

Question 1: Brian, nice to have you here on Orient Online. Please tell us, what al-bab is and how it all started.

Brian Whitaker: I describe al-bab as "an open door to the Arab world". The fundamental idea is to provide information which shows Arabs as they actually are and not as people in the West imagine they ought to be. In other words, it's about real Arabs and not stereotypes or the sort of caricatures that you find in Hollywood films. I'm also trying to attack the western view that Arabs are strange, exotic or frightening.

How it began is quite a long story, but the site first appeared in February 1998 under the name "Yemen Gateway". The Arabic name, al-bab, comes from Bab al-Yemen, the famous gateway leading into the old city of Sana'a.

My idea at the start was to provide some sensible, down-to-earth information about Yemen. The problem with Yemen is that most people know almost nothing about it. As a result, journalists go there and write the craziest articles. Instead of making an effort to understand the place, they go home and write that everyone is either mad or bad. Often they blame everything on the Yemeni habit of chewing qat – and you can tell from the things they write that they have never tried it themselves or even asked Yemeni chewers about its effects.

You can find examples of this sort of thing, though perhaps in less extreme forms, in reportage about most of the Arab world. That's why I later expanded the website and changed it from "Yemen Gateway" into "Arab Gateway".

(Deutsch)
Das Interview wurde geführt vom 13. April bis zum 3. Mai 2002.

Frage 1: Brian, nett, Dich hier auf Orient Online begrüßen zu können. Bitte erzähl uns, was al-bab ist, und wie alles angefangen hat.

Brian Whitaker: Ich beschreibe al-bab als „offene Tür zur Arabischen Welt“. Die zu Grunde liegende Idee ist, Informationen bereitzustellen, die die Araber so zeigen, wie sie tatsächlich sind, und nicht so, wie man sich im Westen vorstellt, wie sie zu sein haben. Mit anderen Worten, es geht um wirkliche Araber und nicht um Stereotypen oder die Art der Überzeichnung, die man in Hollywood-Filmen sieht. Außerdem versuche ich die westliche Ansicht zu attackieren, dass Araber fremd, exotisch oder furchteinflößend seien.

Wie die Sache anfing, ist eine ziemlich lange Geschichte, aber die erste Website trat im Februar 1998 unter dem Namen „Yemen Gateway“ auf. Der arabische Name, al-bab, kommt vom Bab al-Yemen, dem berühmten Tor zur Altstadt von Sana'a.

Meine Anfangsidee war es, einsichtige und bodenständige Informationen über den Jemen bereitzustellen. Das Problem mit dem Jemen ist, dass die meisten Leute kaum etwas über ihn wissen. Das führt dazu, dass Journalisten dort hingehen und die verrücktesten Artikel schreiben. Anstatt sich zu bemühen, den Ort zu verstehen, gehen sie nach Hause und schreiben, dass jeder dort entweder verrückt oder böse ist. Oft schieben sie alles auf die jemenitische Sitte, Kat zu kauen – und an den Sachen, die sie schreiben, kann man sehen, dass sie es nicht selbst ausprobiert haben, und dass sie noch nicht einmal die Jemeniten nach dem Effekt gefragt haben.

Beispiele für so etwas findet man, wenn auch vielleicht in weniger extremer Form, in der Berichterstattung über den größten Teil der Arabischen Welt. Deshalb habe ich die Website später erweitert und den Namen von „Yemen Gateway“ in „Arab Gateway“ geändert.

Question 2: Yes, Yemen is beautiful. Once I had a student, Sigrid Vetter, she has been traveling there for decades. When I was still teaching, we made a corridor exhibition of her Yemen fotos. They are world class. See a couple of examples here. But about al-bab: it is really like an encyclopaedia. You can find everything about the individual Arab countries, all relevant historical data, media, travel, literature, cooking, who is who and so much more. Every student of Arab culture will just love it. And you must have learnt a lot while doing it. Tell us about your sources and your scientific background. You're working on the Abbasids in the Golden Age between 800 and 1000, is that right?

Brian Whitaker: I had never really thought of it as an encyclopaedia, but now you mention it, I suppose it is. There are more than 1,000 pages, and of course several thousand links to other sites.

I'm trying to give a picture of the total culture, not just selected bits. I take the view that everything is potentially worth exploring. I really like the Renaissance idea of universality where, for example, you could have an artist like Leonardo da Vinci who was interested in science and drew wonderful pictures of flying machines. The site lets you switch instantly from politics to poetry, or from economics to art. I also try to mix "high" and "low" culture – so you can also find stuff about rai music and henna, and recipes from Arab countries.

The starting point, for any given topic, is the check what's already on the internet. If I find some useful information I make a link to it – there's no point in trying to duplicate or copy what other people have done.

In some cases I found a lot of detailed information but no coherent overall picture, so I have had to write a basic introduction which provides a framework for the links. I have done introductions to the Arabic language and literature, to calligraphy, science and computing.

I wouldn't claim to be a real expert on any of those things. I did a degree in Arabic a few years ago, and some of the information came from notes that I made at the time (the section on the Abbasids is part of that), while the rest came from additional reading. The important thing is not knowing everything but knowing how to find out.

Providing an explanatory context for these topics was really the most interesting part of building the site. You learn so much that's new, then you have to sort out the essential facts and present them in a way that people with no knowledge of the subject can understand.

Frage 2: Ja, der Jemen ist schön. Ich hatte mal eine Studentin, Sigrid Vetter, die seit Jahrzehnten dorthin fährt. Als ich noch unterrichtet habe, haben wir eine Flurausstellung mit ihren Jemenfotos gemacht. Sie sind Weltklasse. Hier sind ein paar Beispiele. Aber zurück zu al-bab: Es ist wirklich wie ein Lexikon. Man findet darin alles über die einzelnen arabischen Länder, alle relevanten historischen Daten, alles über die Medien, Touristik, Literatur, Kochen, Who is Who, und so viel mehr. Jeder, der und die sich mit der arabischen Kultur beschäftigen, wird es mögen. Und Du wirst eine Menge dabei gelernt haben, als Du es gemacht hast. Sag uns etwas über Deine Quellen und Deinen wissenschaftlichen Hintergrund. Du arbeitest über die Abbasiden im Goldenen Zeitalter zwischen 800 und 1000, ist das richtig?

Brian Whitaker: Ich hatte es nie als ein Lexikon betrachtet, aber jetzt, wo Du es erwähnst, denke ich, dass es wohl eines ist. Es sind mehr als 1000 Seiten, und natürlich mehrere tausend Links zu anderen Websites.

Ich versuche, ein Bild von der gesamten Kultur zu bieten, nicht nur von ausgewählten Stücken. Ich habe den Ansatz, dass potenziell alles eine Erforschung wert ist. Die Idee der Universalität in der Renaissance gefällt mir sehr, wo man zum Beispiel einen Künstler wie Leonardo da Vinci findet, der an der Wissenschaft interessiert war und wunderbare Zeichnungen von Flugmaschinen angefertigt hat. Bei al-bab kann man unmittelbar von politischen Themen zu Dichtung umschalten, oder von Wirtschaft zu Kunst. Auch versuche ich, „hohe“ und „niedrige“ Kultur zu mischen – so kann man auch etwas über Rai-Musik und Henna finden, und Kochrezepte aus arabischen Ländern.

Bei jedem gegebenen Thema fängt es damit an, dass geprüft wird, was es bereits im Internet gibt. Wenn ich eine nützliche Information finde, kann ich einen Link dahin setzen – es würde ja keinen Sinn ergeben, noch einmal zu machen oder zu kopieren, was andere bereits gemacht haben.

In manchen Fällen habe ich viele Einzelinformationen gefunden, jedoch kein abgeschlossenes Gesamtbild. Dann musste ich eine allgemeine Einführung schreiben, die einen Rahmen für die Links bildet. Ich habe solche Einführungen für die arabische Sprache und Literatur geschrieben, für die Kalligrafie, Wissenschaft und Computer.

Ich habe nicht den Anspruch, ein wirklicher Experte für irgendeines dieser Dinge zu sein. Ich habe vor einigen Jahren einen Abschluss in Arabisch gemacht, und einige der Informationen stammen von Aufzeichnungen, die ich in dieser Zeit gemacht habe (die Sektion über die Abbasiden gehört dazu), während der Rest aus zusätzlichem Lesen stammt. Es kommt nicht darauf an, alles zu wissen, sondern zu wissen, wie man es herausfinden kann.

Der interessanteste Teil beim Aufbau der Site war es, einen Erklärungszusammenhang für diese Themen zu schaffen. Man lernt so viele Dinge, die neu sind, dann muss man die grundlegenden Fakten herausstellen und sie in einer Weise präsentieren, dass Leute ohne Vorwissen sie verstehen können.

Question 3: Many cultures share the notion of a Renaissance in the way you just described it. In the Arab Muslim culture we know of Ibn Sina or al-Biruni, for example, about whom we can read in al-bab in the List of Scientists. In today's culture, however, we almost exclusively deal with specialists, and the idea of universality seems to be ridiculed by the fact that mankind has – in the course of time – generated so many fields of knowledge that it seems presumptuous to attempt anything more than to be specialized in a very limited field. Still, I like al-bab exactly for the things you just mentioned. What do you know about your readers and their preferences? How is the feedback, and do you have steady cooperation with other people concerning al-bab?

Brian Whitaker: With this sort of website there's no big cost, apart from my own time. It's not aiming to make money. If I think something is worth doing I can do it without having to worry about how many other people will be interested. Today, for example, (24 April, Der Red.) I added a page about Jenin. Maybe people will look at it or maybe not, but it's still important to cover that subject.

I have created a few pages in response to readers. I used to get a lot of emails from people who wanted to know more about the site and its aims, so I created a page which answers all the typical questions in advance. For about a year I have also been getting emails from people wanting "Arabic tattoos". The usual request is to write their name or some other words in Arabic so they can get it tattooed. I think the idea probably started when David Beckham, the English footballer, had his wife's name tattooed in one of the Indian languages. Anyway, it's difficult send that sort of thing in an email and I don't really want to be blamed if I mis-spell someone's name, so I made a page about tattoos which gives some advice.

Most of the emails come from people who are planning a trip to an Arab country or working on student projects. Some of the students genuinely want help with their research, and I'm happy to point to likely sources of information if I can. But others are just lazy – they more or less want me to write the essay for them and tell me to hurry up because it has to be handed in to the teacher on Thursday, or something like that.

Occasionally I get emails asking why the site does not include a page about Israel. I explained to one man that it's because Israel is not an Arab country. He was obviously trying to pick a quarrel and wrote back saying that if that was the reason for Israel's exclusion I should mention it prominently on the site. On the whole, though, I find the internet a very friendly place. As a result of readers' feedback I have got to know all sorts of interesting people, in many countries.

Frage 3: Viele Kulturen teilen die Vorstellung einer Renaissance, wie Du sie eben beschrieben hast. In der arabisch-islamischen Kultur gibt es zum Beispiel Ibn Sina oder al-Biruni, über die wir bei al-bab in der Liste von Wissenschaftlern lesen können. In der heutigen Kultur allerdings haben wir es fast ausschließlich mit Spezialisten zu tun, und die Idee des Universalismus scheint lächerlich angesichts der Tatsache, dass die Menschheit im Lauf der Zeit so viele Wissensfelder hervorgebracht hat, dass es anmaßend erscheint, mehr erreichen zu wollen als ein Spezialistentum in einem sehr begrenzten Feld. Dennoch, ich mag al-bab genau wegen dieser Dinge, die Du eben erwähnt hast. Was weißt Du über Deine Leserschaft und ihre bevorzugten Themen? Wie ist das Feedback, und arbeitest Du, was al-bab angeht, dauerhaft mit anderen Leuten zusammen?

Brian Whitaker: Eine solche Art Website kostet nicht viel, außer meiner Zeit. Sie ist nicht kommerziell gedacht. Wenn ich denke, dass etwas es wert ist, gemacht zu werden, dann kann ich es machen, ohne mir dabei Sorgen machen zu müssen, wie viele andere Leute daran interessiert sein mögen. Heute zum Beispiel (24.04., der Red.) habe ich eine Seite über Jenin hinzugefügt. Vielleicht sieht sie sich jemand an, vielleicht auch nicht, jedenfalls ist es wichtig, dieses Thema abzudecken.

Einige Seiten habe ich auf Anregung von Lesern hergestellt. Ich hatte früher eine Menge Emails von Leuten bekommen, die mehr über die Site und ihre Ziele wissen wollten, also habe ich eine Seite hergestellt, die diese typischen Fragen schon im Voraus beantwortet. Ein Jahr lang habe ich auch Mails von Leuten bekommen, die "Arabische Tätowierungen" haben wollten. Normalerweise lief das so, dass sie ihren Namen oder andere Wörter in Arabisch geschrieben haben wollten, damit sie daraus eine Tätowierung machen konnten. Ich glaube, diese Mode fing an, als David Beckham, der englische Football-Spieler, sich den Namen seiner Frau in einer der indischen Sprachen tätowieren ließ. Wie dem auch sei, es ist schwierig, solche Sachen per Email zu verschicken, und ich wollte auch nicht die Schuld bekommen, falls ich jemandes Namen falsch schreibe, also machte ich eine
Seite über Tätowierungen, die darüber Auskunft gibt.

Die meisten Mails kommen von Leuten, die eine Reise in ein arabisches Land planen, oder von StudentInnen, die an einem Projekt arbeiten. Einige der StudentInnen brauchen wirklich Hilfe bei ihrer Forschung, und ich verweise gerne auf weiterführende Quellen, wenn ich kann. Andere wiederum sind einfach nur zu faul – sie wollen mehr oder weniger, dass ich die Arbeit für sie schreibe und sagen mir noch, dass ich mich beeilen soll, weil sie es am Donnerstag bei ihrem Dozenten abgeben müssen, oder so etwas in der Art.

Gelegentlich bekomme ich Emails mit der Frage, warum die Site keine Seite über Israel beinhaltet. Einem Mann habe ich erklärt, dass der Grund darin liegt, dass Israel kein arabisches Land ist. Er versuchte offensichtlich, einen Streit anzufangen, und schrieb zurück, dass, wenn das der Grund für Israels Nichteinbeziehung sei, ich doch an prominenter Stelle darauf hinweisen solle. Insgesamt finde ich, dass das Internet ein sehr freundlicher Ort ist. Über das Leser-Feedback habe ich eine Menge interessanter Leute kennen gelernt, in vielen Ländern.

Question 4: It is shocking what THE INDEPENDENT wrote today (25 April) about Jenin. What is your opinion about how political a website like al-bab may be, and how political it must be?

Brian Whitaker: In ordinary everyday conversations, Arabs talk about politics far more than we do in western Europe. This is reflected in the large amount of political content on al-bab. But I wouldn’t say that the site is political in the sense of promoting any particular ideology.

The site is essentially an information resource, so I want people to feel that they can make use of it without having to worry about whether there is some hidden agenda. Where there are disputes between Arab states or disputes in their internal politics I try to be fair to all sides. That can be sometimes difficult – if, for example, only one side in a dispute has a website explaining its point of view.

Jenin is a different matter. There is clearly a case to answer in respect of war crimes and human rights abuses, which the Israeli public relations machine is trying very hard to suppress. It’s important to counteract that, if only in a small way, by drawing attention to other sources of information about what happened in Jenin.

The site also makes a point of covering issues about human rights and freedom of speech in the Arab world.

Frage 4: Es ist schockierend, was der INDEPENDENT heute (25. April) über Jenin geschrieben hat. Was ist Deine Meinung darüber, wie politisch eine Website wie al-bab sein darf, und wie politisch sie sein muss?

Brian Whitaker: In normalen Alltagsgesprächen sprechen Araber weit mehr über Politik als wir in Westeuropa. Dem wird Rechnung getragen durch den großen Anteil von politischem Inhalt auf al-bab. Aber ich würde nicht sagen, dass sie Website politisch in dem Sinne ist, dass sie eine bestimmte Ideologie fördern würde.

Die Site ist in erster Linie eine Informationsquelle, ich möchte, dass die Leute spüren, dass sie sie benutzen können, ohne sich Sorgen darüber machen zu müssen, ob es dort eine versteckte politische Tagesordnung geben würde. In den Fällen, wo es Meinungsunterschiede zwischen arabischen Staaten gibt oder Meinungsunterschiede über innenpolitische Themen, versuche ich, zu allen Seiten fair zu sein. Das kann manchmal schwierig sein – wenn zum Beispiel nur eine der betreffenden Parteien eine Website hat, in der sie ihre Sicht darstellt.

Mit Jenin ist das etwas anderes. Dort liegt ein klarer Fall vor, auf den man reagieren muss, hinsichtlich von Kriegsverbrechen und Menschenrechtsverletzungen, die die israelische PR-Maschine sehr stark zu unterdrücken versucht. Es ist wichtig, darauf zu reagieren, und sei es durch kleine Dinge, dadurch, dass man die Aufmerksamkeit auch auf alternative Informationsquellen lenkt, was die Geschehnisse in Jenin betrifft.

Die Site deckt ebenfalls Themen aus dem Bereich der Menschenrechte und Meinungsfreiheit in der Arabischen Welt ab.

Question 5: I agree. It is important to make information accessible and to counter-act human rights violations. Of course you are talking here also out of your ethos as a journalist. You are the Middle East editor of the British newspaper THE GUARDIAN. As an engaged artist I share this attitude, and also I look for visions and new ideas to give people alternative frames to think about. I hate didacticizm, but can watch parts of myself having developed in such a direction. It must be the times. But maybe this is only, because I am sitting in Northern Germany. Where are you sitting, and what do you think about the times?

Brian Whitaker: I'm sitting in London. As for what I think about the times, well – where shall I begin? I think the times are not so much bleak as frustrating. If you take the Israeli-Palestinian conflict, for example, it's not difficult to see a workable solution. The problem is demagogues like Sharon and half-wits like Bush who are standing in the way. Perhaps that will bring Europe and the Arab world closer together.

On a more positive note, we're living through a revolution in communications which is breaking down a lot of old barriers. We have seen some effects in the Middle East already with al-Jazeera, the internet, email, etc, but that's only the start.

Anis: Thank you for the chess interview.

Frage 5: Ich stimme dem zu. Es ist wichtig, Informationen zugänglich zu machen und gegen Menschenrechtsverletzungen etwas zu tun. Du sprichst hier natürlich auch aus Deinem Ethos als Journalist heraus. Du bist der Nahost-Redakteur der britischen Zeitung THE GUARDIAN. Als engagierter Künstler teile ich diese Auffassung, und ich suche dazu auch nach Visionen und neuen Ideen, um den Leuten alternative Rahmen zu geben, über die sie nachdenken können. Ich hasse Didaktik, aber ich kann Teile von mir beobachten, die sich in eine solche Richtung entwickelt haben. Das muss an den Zeiten liegen. Vielleicht ist es auch nur, weil ich in Norddeutschland sitze. Wo sitzt Du eigentlich, und was denkst Du über die Zeiten?

Brian Whitaker: Ich sitze in London. Was die Zeiten angeht und was ich darüber denke, nun – wo soll ich da anfangen? Ich glaube, die Zeiten sind gar nicht einmal so düster, jedoch ziemlich frustrierend. Wenn man zum Beispiel den Israel-Palästina-Konflikt betrachtet, ist es nicht schwer, eine brauchbare Lösung zu finden. Das Problem sind Demagogen wie Scharon und Dummköpfe wie Bush, die im Weg stehen. Vielleicht bringt das Europa und die Arabische Welt näher zusammen.

Auf der positiven Seite kann man festhalten, dass wir derzeit eine Revolution in der Kommunikationstechnik erleben, die eine Reihe alter Barrieren auflöst. Man kann jetzt bereits einige Auswirkungen im Nahen Osten sehen, etwa mit al-Jazeera, dem Internet, Email usw., aber das ist erst der Anfang.

Anis: Danke für das Schach-Interview.

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