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Datenbank zum Diskurs Palästina/Israel/Deutschland/Arabische Welt/Islam. - Database on the discourse Palestine/Israel/Germany/Arab World/Islam. |
Oktober 2003 |
November 2003 |
jW 01.11.2003, Wochenendbeilage, "In die Irre geführt." Offener Brief von Norman Paech an Micha Brumlik FR 01.11.2003, S. 11, "Kritik der Terrorkritik. Der britische Philosoph Gerald Cohen zu Gast am Einstein Forum" von Thomas Schramme Telepolis 02.11.2003, "Verschleierte Beltway-Banditen. Obskure Geschäfte und Küngelei: Wie US-Firmen vom Wiederaufbau im Irak und Afghanistan profitieren und wie gut sie dies vor der Öffentlichkeit verbergen." von Thomas Pany taz 03.11.2003, S. 11, "UM JITZHAK RABIN ZU TRAUERN FÜHRT NICHT AUTOMATISCH ZUM FRIEDEN. Ein Signal. Mehr nicht" Kommentar von Susanne Knaul taz 03.11.2003, S. 6, "DER ANDERE IMAM. Nach der Diskussion um die König-Fahd-Schule ist die Frage wieder aktuell: Dürfen islamische Geistliche in Deutschland unbeobachtet bleiben? Die Antworten zeigen: Es haben sich nachhaltige Stereotype über Muslime und ihre Lehre festgesetzt. Die Wirklichkeit ist zuweilen anders. Ein Beispiel" von Ulrike Winkelmann SZ 03.11.2003, "Die Grenze im Kopf. Araber und Israelis leben gemeinsam getrennt." Rezension zu UTA KLEIN (Hrsg.): Die Anderen im Innern. Die arabisch-palästinensische Bevölkerung in Israel, Wochenschau-Verlag; Schwalbach 2002. 158 Seiten, 14,50 Euro. - von Dietrich Thränhardt junge Welt vom 03.11.2003 Ausland, "Amerikanische Verluste verdoppelt. Bewaffneter Widerstand im Irak verfügt über große Reserven. Mittlerweile mehr als 30 Angriffe pro Tag." von Knut Mellenthin junge Welt vom 03.11.2003 Thema, "Das Phalcon-Geschäft. Israel und Indien schmieden 'strategische Allianz'" von Knut Mellenthin taz, 04.11.2003, S. 15, , "'Fuchteln, schimpfen und spucken'. Wenn Muslime in Deutschland eine Moschee bauen wollen, ist eines gewiss: Ärger mit den Nachbarn. Gar nicht so schlimm, findet der Bielefelder Soziologe Jörg Hüttermann: Erst wenn die Kulturen hart aufeinander prallen, entsteht ein fruchtbarer Austausch" Interview Mareke Aden SZ 04.11.03, "Europäische Union. Empörung über Umfrage-Ergebnis zu Israel" von sueddeutsche.de/AP/AFP/dpa SPIEGEL ONLINE - 04. November 2003, 12:12, "Resolutionsentwurf. Israel testet die Uno" von AP http://service.spiegel.de/digas/servlet/find/ON=spiegel-272503 Darin: "Schon oft war Israel Gegenstand von Uno-Resolutionen, jetzt hat das Land erstmals eine eigene Resolution eingebracht. In dem Papier ruft die Regierung Scharon zu einem stärkeren Schutz israelischer Kinder vor palästinensischem Terror auf. Diplomaten betrachten den Vorstoß als Test." Anis: Als Test? Ich schätze eher, sie betrachten ihn als Affront. Weiter heißt es: "Die israelische Resolution ähnelt stark einem ägyptischen Entwurf aus der vergangenen Woche, in dem umgekehrt das Leid palästinensischer Kinder in Folge des Nahostkonflikts angeprangert wird." Daran erkennt man, dass Israel nur auf der Ego-Ebene reagiert (du kritisierst mich, also kritisiere ich dich) und den Blick für die Fakten völlig verloren hat. Und: "Israelische Diplomaten äußerten die Hoffnung, dass die Uno-Vollversammlung entweder beide Resolutionen verabschieden werde oder keine davon. 'Der Test wird sein, ob sie die palästinensische (Resolution) annehmen werden, aber unsere nicht', sagte der stellvertretende israelische Uno-Botschafter Arieh Meckel. 'Es ist an der Zeit, nicht weiter passiv zu sein.' Israel werde in dieser Woche in Briefen an 155 Uno-Botschafter um Unterstützung für seine erste Resolution werben." Anis: Israel hat jahrzehntelang die UNO-Resolutionen missachtet und nun kommt so etwas. Das ist völlig unglaubwürdig. Auch heißt es: "Die Uno hat allein im vergangenen Jahr in 20 Entschließungen das israelische Vorgehen gegen die Palästinenser verurteilt. Die USA stimmten im Sicherheitsrat gegen mehrere Entwürfe, die sie als unausgewogen kritisierten, da darin palästinensische Anschläge gegen Israelis keine Erwähnung fanden. Über die israelische und die ägyptische Resolution will laut Meckel in den kommenden zwei Wochen zunächst das Uno-Menschenrechtskomitee abstimmen. Im Falle einer Verabschiedung muss dann noch im Dezember die Vollversammlung zustimmen." Der Bericht macht nicht nur deutlich, dass Israel selbst von der Uno nicht belangt wird, er zeigt auch, dass AP sich in der Darstellung erschöpft und keine Position zu Gunsten der Uno einnimmt, wie man es doch erwarten dürfte.
junge Welt vom 04.11.2003 Thema, "Was Oslo offenließ. Eine Farce oder eine Chance? Das ‚Genfer Abkommen' zwischen Israel und Palästina" von Klaus Polkehn INTERNATIONAL SOLIDARITY MOVEMENT, 4 Nov. 2003, Balata, NABLUS, "MEDICAL WORKERS UNDER ATTACK - 16 Shot in Balata Refugee Camp" SZ 05.11.03, "Mit der Moralkeule nach Nahost. Die EU-Bürger sehen Israel als 'Gefahr für den Weltfrieden' - und machen es sich dabei zu leicht. " Kommentar von Stefan Kornelius Neue Zürcher Zeitung, 05.11.03, "Islam und Menschenrechte - ein Dauerkonflikt? Ein iranischer Kleriker leistet eine unbequeme Analyse" von Bahman Nirumand Darin: "Wie können nun die Reformer, die für die Einhaltung der Menschenrechte eintreten, sich gegen diese Sichtweise zur Wehr setzen oder, noch wichtiger, wie sollen sie mit dem Koran und den Hadith verfahren, um den Islam mit den Menschenrechten und modernen Auffassungen von Politik und Gesellschaft in Einklang zu bringen? Mohsen Kadivar lehnt die bisherigen Versuche ab, die betreffenden Passagen im Koran als sekundär zu betrachten oder sie forciert so zu interpretieren, dass der Widerspruch zu den Menschenrechten, wenn auch nur scheinbar, aufgehoben wird. Die Lösung liege auch nicht darin, dass man Strafmassnahmen wie Steinigen oder Abhacken von Händen aussetzt oder Frauen gegenüber gewisse rechtliche Zugeständnisse macht. Dies alles sei nichts als Flickschusterei. Bei den notwendigen Reformen gehe es nicht um Einzelfragen, sondern um die gründliche Auseinandersetzung zwischen zwei unversöhnlichen Sichtweisen, zwischen einer modernen und einer traditionellen Auffassung vom Islam, vom Individuum und Glauben." Anis: Sehr richtig. Eine wichtige Analyse, in der Fragen besprochen werden, die viele Medien wegen ihrer Feindbilder gar nicht sehen können. Die NZZ ist da fortschrittlicher.
Lerner, Michael Jüdische Allgemeine, 05.11.03, FORUM. "Mord oder Mizwa: Darf Israel potentielle Attentäter liquidieren? PRO: Töten um des Lebens willen - CONTRA: Akt der Barbarei" Yuval Cherlow/Michael Lerner Darin: "PRO von Rabbiner Yuval Cherlow: Die halachische Quelle für diese Haltung ist die von der von der Tora ausdrücklich aufgeführte Erlaubnis, einen heimlich kommenden Dieb oder 'Angreifer' zu töten. Sie rührt von der Annahme her, er werde dich töten, wenn du ihn nicht tötest. Daraus ergibt sich die grundsätzliche halachische Einstellung, daß man solchen Dieben zuvorkommen muß. Und es fällt schwer, Terroristenanführer nicht zumindest als Diebe anzusehen. (...) " Anis: So so. Das steckt also dahinter. Die Annahme, dass der andere dich tötet, wenn du ihn nicht tötest. Erstaunlich, dass sich solche steinzeitlichen Argumente bis heute gehalten haben. Auf Israel angewendet bedeutet dies: "Wie bei jedem moralischen Dilemma ist auch die Trennlinie zwischen Mord und Mizwa sehr dünn, schwer zu definieren und schwer auszumachen. Gerade deshalb ist den Entscheidungsträgern die große Verantwortung auferlegt, einerseits niemanden zu treffen, dem dies nicht zukommt, aber andereseits Bürger des Staates Israel nicht zu gefähren, indem sie es unterlassen, Übeltäter zu töten." Anis: ziemlich gewalttätig klingt das. Rabbiner Michael Lerner spricht sich im zweiten Teil gegen diese Art der Gewalt aus.
ZNet 06.11.2003, "Wann ist 'Araber' zum Schimpfwort verkommen?" von Robert Fisk Zu Edward Said, Hanan Ashrawi und anderen. - ZNet: Robert Fisk ist als Reporter für 'The Independent' tätig. Er ist Autor des Buchs 'Pity the Nation'. Ein Beitrag von ihm ist im brandaktuellen CounterPunch-Buch 'The Politics of Anti-Semitism' enthalten. Orginalartikel: "When Did 'Arab' Become a Dirty Word?" www.zmag.org/content/showarticle.cfm?SectionID=22&ItemID=4461
WOZ-Online 6.11.2003, "Palästina. Da bleibt nur noch Drüberklettern. Die Mauer, die das israelische Militär in den palästinensischenGebieten bauen lässt, dehnt sich mit hohem Tempo aus. In den Vororten Jerusalems zeigen sich die Folgen." von Armin Köhli Darin: "So wird das städtische Leben Palästinas zerstört. Die Städte verlieren ihren Sinn als materielle und geistige Markt- und Umschlagplätze. Erwerbsmöglichkeiten gehen verloren, und der kulturelle Freiraum, die Luft, die eine Stadt jungen und unkonventionellen Menschen bieten kann, zerfällt. Die palästinensische Metropole Ramallah, die in der zweiten Hälfte der neunziger Jahre boomte und Kulturschaffende und Lebenslustige anzog, hat nunmehr wieder den zweifelhaften Charme einer arabischen Provinzstadt. Doch nicht genug: Ramallah und Betlehem drohen ähnlich zu ersticken wie Kalkilja." Anis: Wenn der Presse diese Fakten doch bekannt sind, wie kann es sein, dass dennoch die stereotype Inschutznahme Israels weiter geht?
Frankfurter Rundschau 06.11.2003, "Nur mit Prüfsiegel. Warum Israels Geheimdienst bald Journalisten durchleuchten darf." VON INGE GÜNTHER Darin: "Die Aufregung unter den israelischen Journalisten wie auch unter den im Lande akkreditierten Auslandskorrespondenten ist groß. Denn vom 1. Januar an soll der Inlandsgeheimdienst Schin Beith bestimmen, wer die staatliche Pressekarte erhält und wer nicht. Das Government Press Office (GPO) rechtfertigt den Schritt mit Sicherheitsbelangen. " Anis: Endlich mal ein neues Argument: Sicherheitsbelange. Weiter heißt es: "Seamans erklärtes Ziel ist es, die Zahl der akkreditierten Journalisten drastisch zu senken, um 'dubiose Medienvertreter' leichter außen vor halten zu können." Ja, das klingt verständlich. Wer hört schon gern Kritik. Dann: "Inzwischen hat sich auch das International Press Institute (IPI) eingeschaltet, das globale Journalistennetzwerk mit Sitz in Wien. In einem Offenen Brief an Premier Ariel Scharon forderte IPI-Vorsitzender Johann P. Fritz eine Rücknahme der restriktiven GPO-Richtlinien. In der Begründung heißt es, dass das Ablehnungsrecht des Schin Beith dem betroffenen Journalisten so gut wie keine Chance zum Gegenbeweis einräume. Schließlich bleibt Geheimdienstwissen meist unter Verschluss. Gerade Seamans Definition, dass eine 'Bedrohung der öffentlichen Sicherheit' oder eine 'Verwicklung in eine Terrororganisation' vorliegen müsse, bevor eine Presseakkreditierung versagt werde, beunruhigt die IPI-Vertreter. Denn im Zweifelsfall könnte am Ende für einen solchen Verdacht auch ein Interview mit einem Hamas-Führer herhalten oder irgend eine andere in den Augen des Schin Beith unerwünschte Berichterstattung." Anis: So war es wahrscheinlich auch gedacht. Dass also alles Mögliche zu einem solchen Verdacht führen kann. Wird ja auch jetzt schon so gemacht.
www.jta.org, Nov. 7 , "In rare Jewish appearance, George Soros says Jews and Israel cause anti-Semitism" By Uriel Heilman www.jta.org/page_view_story.asp?intarticleid=13428&intcategoryid=4 Quote: "It's not often that George Soros, the billionaire financier and philanthropist, makes an appearance before a Jewish audience. (...) When asked about anti-Semitism in Europe, Soros, who is Jewish, said European anti-Semitism is the result of the policies of Israel and the United States. 'There is a resurgence of anti-Semitism in Europe. The policies of the Bush administration and the Sharon administration contribute to that,' Soros said. 'It's not specifically anti-Semitism, but it does manifest itself in anti-Semitism as well. I'm critical of those policies.' (...) 'If we change that direction, then anti-Semitism also will diminish,' he said. 'I can't see how one could confront it directly.'" Anis: Very important statement
Ilka Schröder, www.ilka.org, Presseerklärung, Bruxelles, 07.11.2003, "Hohmann-Rücktritt wäre nur Placebo-Pille" http://www.ilka.org/presse/pms/20031107hohmann.html Darin: "Antisemitismus gehört zu Deutschland, wie General Güntzel in die Bundeswehr Zum Antisemitismus in Deutschland und Europa erklärt Ilka Schröder, parteiloses Mitglied des Europäischen Parlaments: Die Äußerungen des Bundestagsabgeordneten Martin Hohmann und des Generals Güntzel sind repräsentativ für große Teile der deutschen Gesellschaft. Es ist lediglich das Verdienst von Hohmann, Güntzel und anderen, dass Antisemitismus von Stammtischen und Politiker-Runden an die Öffentlichkeit gelangt und noch sichtbarer wird. Antisemitismus - ob so offen gegen Juden gerichtet oder verkleidet in einer scheinbar neutralen Israel-Kritik - ist immer zu bekämpfen." Anis: Woher weiß die das alles so genau? Was genau will sie da "immer bekämpfen"? Dann: "In diesem Sinne ist das offizielle Erschrecken über die Ergebnisse der jüngsten Umfrage der EU-Kommission, in denen sich weite Teile der europäischen Bevölkerung als antisemitisch outen, nur ein Erschrecken über die Offenheit, mit der diese Meinungen vertreten werden. Die EU-Außenpolitik und ihre anti-israelische Orientierung sind Katalysatoren für den weltweiten Judenhass und für Antizionismus. Wer wie die EU Palästina-Solidarität sät, wird Antisemitismus ernten." Anis: Ilka Schröder ist für die taz und andere Zeitungen mal wichtig gewesen, ich weiß nicht, ob das noch so ist. Mit der Aussage, Palästina-Solidarität führe zu Antisemitismus, wird deutlich, dass hier reine (unlautere, weil propagandistische) Lobby-Arbeit gemacht wird. Man findet in dieser Presseerklärung keinerlei Argumente, sondern nur Wertungen.
Democracynow.org, November 7th, 2003, "The Violations of Human Rights by the Israeli Army is Unprecedented" - Mustafa Barghouti Discusses the Occupation of Palestine http://www.democracynow.org/article.pl?sid=03/11/07/1515222 As a UN committee monitoring human rights abuses of Palestinians concludes that the situation in the Occupied Territories was the worst ever last year we speak with renowned Palestinian Mustafa Barghouti of the Palestinian National Initiative. [Includes transcript]
taz 8.11.03, S. 17, "Was guckst du? Bist du schwul? Ein hoher Prozentsatz der Gewalt gegen Schwule wird von Menschen aus dem islamischen Kulturkreis verübt. Das Problem wird tabuisiert, seine Thematisierung ist politisch nicht korrekt. Stattdessen wird gefragt: Sind die Angegriffenen zu offen mit ihrer sexuellen Identität umgegangen?" von JAN FEDDERSEN http://www.taz.de/pt/2003/11/08/a0081.nf/text Darin: "39 Prozent der Gewaltakte wurden von jungen Männern verübt, die im weitesten Sinne dem muslimischen Kulturkreis zuzurechnen sind, egal ob sie einen deutschen Pass haben oder einen der Türkei. Die öffentliche Gefahr für Schwule geht extrem von Jugendlichen türkischer oder, generell, islamischer Prägung aus." Anis: Macht am besten eine Serie daraus, dann verstehen die Leser besser, was ihr hier sagen wollt, liebe taz-Redaktion.
junge Welt vom 08.11.2003, Wochenendbeilage, "Annulliertes Umfrageergebnis", Der schwarze Kanal von Werner Pirker www.jungewelt.de/2003/11-08/026.php Darin über die EU-Meinungsumfrage wegen Irak/Israel: "Man hätte es nicht für möglich gehalten, aber auch das gibt es: Daß sich die Auftraggeber einer Meinungsumfrage von dieser in aller Form distanzieren, weil sie anderer Meinung sind als der von den Befragten mehrheitlich geäußerten. Da müßte sich doch die SPD jeden Tag von Meinungsumfragen distanzieren, da selbst ihr nahestehende Meinungsforschungsinstitute keine breite Zustimmung zur Regierungspolitik herbeizaubern können." Und: "Nicht die andauernde Voreingenommenheit gegenüber Israel hat dieses Umfrageergebnis bewirkt, sondern die andauernde Sonderrolle, die Israel eingeräumt wird und es in seiner Aggressivität ermutigt. Diese Sonderstellung des zionistischen Staates hat auch für Meinungsumfragen zu gelten. Wenn schon über Israels Politik keine positiven Meinungen eingeholt werden können, haben diesbezügliche Fragen wenigstens zu unterbleiben." Anis: Sehe ich auch so.
jW 08.11.03, Ausland, "Krieg war beschlossene Sache. Geheime Kontaktversuche des Irak vor der Aggression. USA schlugen weitgehende Angebote aus" von Knut Mellenthin www.jungewelt.de/2003/11-08/006.php Darin: "Die irakische Führung hat zwischen Spätherbst 2002 und März dieses Jahres vergeblich versucht, einen Krieg durch weitgehende Zugeständnisse abzuwenden. Das berichteten mehrere US-Medien wie die New York Times, Newsweek und ABC News am Donnerstag. Doch in Washington war der Angriff schon längst beschlossen. Dabei sollte den USA gestattet werden, mehrere tausend Experten und Soldaten in den Irak zu schicken, um sich zu überzeugen, daß es dort keine biologischen und chemischen Waffen gibt. Amerikanische Konzerne sollten zudem einen privilegierten Status bei der Ausbeutung der Ölvorkommen erhalten. Die irakische Regierung versprach auch volle Zusammenarbeit bei der Bekämpfung des Terrorismus. (...) Und schließlich wurde die Durchführung freier Wahlen innerhalb der nächsten zwei Jahre in Aussicht gestellt."
www.netzeitung.de, 08. Nov 2003, "Avi Primor: Kein neuer Antisemitismus" http://www.netzeitung.de/deutschland/261003.html Darin: "Trotz der Hohmann-Debatte sieht der frühere israelische Botschafter in Deutschland, Primor, keine Anzeichen für einen neuen Antisemitismus. Der deutsche Umgang mit der Vergangenheit sei vorbildlich, sagte er." Anis: Was hat Hohmann damit zu tun. Dann: "Es sei dennoch richtig gewesen, dass der Bundeswehrgeneral Reinhard Günzel entlassen worden sei, sagte Primor. 'Wenn es um die Bundeswehr geht, darf man sich nicht mit halbherzigen Lösungen zufrieden geben.' Günzel hatte die Rede des Bundestagsabgeordnete Martin Hohmann gelobt, in der dieser die Juden als Tätervolk bezeichnet hatte." Hat er nicht. ER HAT ES NICHT. Dann: "Auch fände er es richtig, wenn Hohmann zurücktreten würde. Es sei keinesfalls verboten, Juden zu kritisieren, sagte Primor. Aber von den Juden als 'Tätervolk' zu sprechen, sei unzulässig. Unter den russischen Juden 'gingen manche zu weit, so wie auch manche Deutsche in der Stasi. Das macht aus den Bürgern der Ex-DDR noch kein Tätervolk', sagte Primor." Anis: Herr Primor, der in letzter Zeit unter anderem ganz gute Sachen gesagt hat, hat offensichtlich die Hohmann-Rede gar nicht gelesen. Aber er hat sich in der Presse dazu geäußert. - NZ: Primor war von 1993 bis 1999 israelischer Botschafter in Deutschland.
www.Freace.de, 08.11.2003, "Sie töten Kinder. Das ist falsch." http://www.freace.de/artikel/nov2003/mahmud081103.html Darin: "Wie der britische Independent am Samstag berichtete, ist erneut ein palästinensisches Kind von israelischen Soldaten erschossen worden." Und: "Der 10 Jahre alte Mahmud al-Qayed wurde mit vier Kugeln erschossen, als er mit einer Gruppe Erwachsener der israelischen 'Mauer' zu nahe kam, als sie Singvögel fangen wollten, um diese zu verkaufen. (...) Mahmuds Vater sagte: 'Ich nahm seinen Pullover, umarmte ihn, dann verbarg ich mein Gesicht in seinem Blut. Es war falsch, ihn zu töten. Er war jung, er war keine Bedrohung, er wollte nur einen Vogel fangen. Wo sind die Menschenrechte? Wo sind die Rechte der Kinder?'" Anis: Eines von vielen vielen Beispielen, in denen Untaten Israels aufgezeigt werden, ohne dass jemand dafür zur Rechenschaft gezogen wird.
taz 10.11.03, "SOLL DER CDU-MANN NITZSCHE GEHEN, HERR ÖZDEMIR? Muslimen faule eher die Hand ab, bevor sie CDU wählten - hat der CDUler Henry Nitzsche gesagt. Bei anderer Gelegenheit sprach er vom 'letzten Ali'. Der Grüne Cem Özdemir beschreibt, wie tolerant Deutschland wirklich ist und wie sich Einwanderer vergeblich abmühen, endlich anerkannt zu werden." Interview Stefan Reinecke http://www.taz.de/pt/2003/11/10/a0120.nf/text Darin Özdemir: "Ein Rücktritt bringt nicht viel. Das würde auf eine Art Redeverbot in der Union hinauslaufen. Und das verdeckt das grundsätzliche Problem eher: nämlich dass es in der Union und der deutschen Gesellschaft sehr viele gibt, die so denken wie Nitzsche. Deshalb führt kein Weg daran vorbei, eine breite, offene Diskussion zu führen. Gerade die Liberalen in der Union müssen jetzt debattieren, wie sich die Union gegenüber den Migranten positionieren will." Anis: Gut gesagt!
FR 10.11.2003, "Menschlichkeit in Prozenten. Norman G. Finkelstein ergreift so einseitig Partei für die Palästinenser, dass er die Gegenargumente gleich mit auf den Plan ruft" von Alexandra Senfft Darin: "'In dem Moment, in dem ein Israeli eine Armee-Uniform anzog und sich bereit erklärte, mitten in der Nacht in palästinensische Häuser einzudringen und Kinder zu terrorisieren (und kein israelischer Soldat würde einen solchen Befehl verweigern), hatte er 95 Prozent seiner Menschlichkeit verloren', sagt Finkelstein. Die Behauptung, kein israelischer Soldat würde Befehle verweigern, traf schon zum Zeitpunkt der ersten Intifada nicht ganz zu; heute, während der zweiten Intifada, ist sie mit 1184 politischen Verweigerern, die für ihre Zivilcourage oft erhebliche persönliche Nachteile oder gar Gefängnisstrafen in Kauf nehmen, entschieden überholt." Anis: In welchem Verhältnis steht diese Kritik an Finkelstein zu den Dingen, die er zu Recht anprangert? Auch: "Er holt weit aus, um die israelische Besetzung Palästinas mit der amerikanischen Ausrottung der Indianer in eine kolonialistische Tradition zu stellen. Seine Vergleichsmanie verleitet ihn vor allem aber dazu, unablässig das israelische Verhalten mit den Nazis und die Situation der Palästinenser mit den Juden unter Hitler gleichzustellen. Das Warschauer Getto dient ihm zur Beschreibung der heutigen Situation der Palästinenser. Tatsächlich war es ein israelischer Offizier, der laut der israelischen Tageszeitung Ha'aretz 2002 gesagt hatte, das Militär müsse bei der Niederschlagung des palästinensischen Aufstands von anderen bewaffneten Konflikten und sogar davon lernen, wie die SS den jüdischen Aufstand im Warschauer Getto niedergeschlagen habe." Frau Senfft sagt also im Grunde, dass Finkelstein mit seiner Aussage Recht hat. Aber dennoch: "Nüchterne Fakten, die für sich selbst sprechen, scheinen da aussichtsreicher als Vergleiche, die vom eigentlichen Thema ablenken. Und so fragt man sich am Ende des Buches, in dem Finkelstein so vehement eine Lanze für die Palästinenser bricht, ob er ihnen mit seinen Überspitzungen nicht einen Bärendienst erwiesen haben könnte." Und was wären dann Fakten? Es sind absolut genügend Fakten auf dem Markt. - FR: DAS BUCH Norman G. Finkelstein: Palästina. Ein persönlicher Bericht über die Intifada. Aus dem Amerikanischen von Dirk Oetzmann. Diederichs Verlag, München 2003, 279 Seiten, 22 Euro.
ARD Tagesschau, 10.11.03, "Vollständige Rede Hohmanns" (Ansprache von MdB Martin Hohmann, CDU, zum Nationalfeiertag, 3. Oktober 2003) www.eubusiness.com, 11 November 2003, "EU's Solana criticises Israel for 'bizarre' Arafat policy" Quote: "EU foreign policy chief Javier Solana on Tuesday sharply criticised Israel's policy of boycotting officials who have met with Palestinian leader Yasser Arafat, saying it contravened the rules of diplomacy."
junge Welt vom 11.11.2003, Inland, "Zweck angeblich unbekannt. Deutschland liefert U-Boote an Israel. Dort werden sie mit Atomsprengköpfen gegen Landziele bestückt." von Tony Kofoet www.jungewelt.de/2003/11-11/016.php Darin: "Berichten der Berliner Zeitung zufolge hat die Bundesregierung den Bau von zwei weiteren Dolphin-U-Booten genehmigt. Diese sollen wie ihre drei Vorgänger, die 1999 bzw. 2000 an Israel geliefert wurden, bei HDW in Kiel und den Nordseewerken in Emden gebaut werden." Und: "Besonders Außenminister Joseph Fischer, der sich nach außen gern als der europäische Friedensstifter im israelisch-palästinensischen Konflikt präsentiert, wird die Frage beantworten müssen, inwieweit die Lieferung der U-Boote gegen die Ziele des Atomwaffensperrvertrages verstößt und ob dieser Export von Rüstungsgütern nicht im Widerspruch zur erklärten Absicht Berlins steht, die Schaffung einer von Massenvernichtungswaffen freien Zone im Nahen und Mittleren Osten zu unterstützen." Anis: Dieser Aussage schließe ich mich an.
Islamische Zeitung, 11.11.2003, "Naher Osten: 'Endstation Grenzposten'. Israelische Sperren verhindern immer wieder Klinikgeburten
Freace.de, 11.11.2003, "Wie wir dem Mittleren Osten die Demokratie verweigerten" von Robert Fisk http://www.freace.de/artikel/nov2003/fisk111103.html Darin: "Wir schufen diesen Ort, päppelten die grotesken Diktatoren auf. Und wir erwarten von den Arabern, daß sie Bushs Versprechen glauben?" Anis: Guter Artikel.
FR 11.11.2003, "UN beklagen große Armut der Palästinenser. 25 Prozent der Kinder unterernährt / Israel kritisiert Bericht der Menschenrechtskommission als einseitig" von Pierre Simonitsch Darin: "Das Leben der Palästinenser in den von Israel besetzten Gebieten wird immer 'verzweifelter', berichtet das UN-Hilfswerk für Palästinaflüchtlinge. Einen Rapport der UN-Menschenrechtskommission über die Lage im Gaza-Streifen und der Westbank wies Israel vorab als diffamierend zurück." Anis: Diffamierend! Unglaublich ist das.
World Socialist Web Site (www.wsws.org ), 12.11.03, "Bush gelobt jahrzehntelangen Krieg um 'Demokratie' im Nahen Osten" von Bill Vann (aus dem Engl. 08.11.03) www.wsws.org/de/2003/nov2003/bush-n12.shtml Darin: "In einer Rede vor der Nationalen Stiftung zur Förderung der Demokratie (NED) stellte Präsident Bush am letzten Donnerstag die militärische Besetzung des Irak als erste Stufe eines Kreuzzugs für 'Demokratie' in der Region dar, der 'noch Jahrzehnte' andauern werde." Anis: Klare Worte...
Aljazeera.net, 12 Nov. 2003 11:00 AM GMT, "Palestinians offer olive branch to Israel" http://english.aljazeera.net/NR/exeres/345BED79-31E8-492E-BB5C-A74060D5892A.htm Quote: "Yasir Arafat says Israel has a right to exist Palestinian President Yasir Arafat has reaffirmed Israel's right to exist."
Counterpunch, Nov. 12, 2003, "Facility 1391. Israel's Guantanamo" by Jonathan Cook http://www.counterpunch.com/cook11122003.html Jonathan Cook is a journalist living in Israel. This article originally appeared in Le Monde Diplomatique.
Telepolis, 13.11.2003, "Eine gesäuberte Version vom Krieg" von Florian Rötzer www.heise.de/tp/r4/artikel/16/16065/1.html Eine ausführliche britische Studie über eingebettete Journalisten im Irak-Krieg kommt zum Schluss, dass sie zwar relativ objektiv, aber beschönigend gearbeitet haben, während vor allem Fernsehsender sich als unkritisches Sprachrohr der Militärs erwiesen.
junge Welt vom 13.11.2003, Ausland, "'Situation wie im Tschad'. Aufregung um Bericht vor UN über Recht auf Nahrung in palästinensischen Gebieten" von Harald Neuber UNO 14/11/2003, Press Release GA/SPD/280, "FOURTH COMMITTEE, ENDING WORK FOR SESSION, REAFFIRMS ROLE OF PALESTINE REFUGEE AGENCY, CALLS FOR MAXIMUM POSSIBLE SUPPORT" junge Welt 14.11.2003 Wochenendbeilage, jW-Dokumentation, "Moralisches Recht. Eine Stellungnahme von Ted Honderich zur Debatte um sein Buch 'Nach dem Terror'" www.jungewelt.de/2003/11-14/023.php Zu empfehlen. jW: Ted Honderich ist emeritierter Professor für Philosophie des Geistes und Logik der Londoner Universität. In seinen Veröffentlichungen befaßt er sich vor allem mit Fragen der Kausalität, des Determinismus, der Zeit und der Gerechtigkeit. Er ist Herausgeber des Nachschlagewerkes 'The Oxford Companion to Philosophy' (1995). Das Buch 'Nach dem Terror' schrieb er unter dem Eindruck des 11. September 2001.
Palestine-Info.co.uk, Nov 15, 2003, 13:47, Daily News, "Palestinian detainees in new Zionist Jail on seventh day of hunger strike" http://www.palestine-info.co.uk/am/publish/printer_3292.shtml Quote: "Bethlehem. Around 50 Palestinian detainees in the newly-opened Zionist military jail of Ben Yamin near the West Bank city of Ramallah were on seventh day today of an open-ended hunger strike. They started their hunger strike seven days ago protesting harsh imprisonment conditions. The detainees demanded improvement in quality and quantity of meals, entry of winter clothes and blankets and electricity for their cells. They also asked for extending medical treatment to the sick internees and moving those who were sentenced to other prisons. Ben Yamin, which was recently opened, is one of the biggest military detention centers established by the Zionist occupation authorities since eruption of the Aqsa intifada more than three years ago that led to soaring numbers of Palestinian detainees."
news.independent.co.uk, 16 November 2003, "Blame Israel, says Red Cross as it ends food aid for West Bank" by Justin Huggler in Jerusalem Quote: "The International Committee of the Red Cross (ICRC) is ending its emergency food programme in the West Bank, saying the economic collapse there is the direct result of Israeli military closures and that Israel must live up to its responsibility as the occupying power for the economic needs of the Palestinians."
www.juedische.at (/Bahamas), 17.11.03, Rubrik: Deutschland, "Kein Fußbreit den Islamisten! Bahamas Redaktion: Aufruf zur Kundgebung gegen den antisemitischen Aufmarsch zum "Al Quds-Tag" in Berlin, 22.11.03 Darin: "Antisemitismus und Antizionismus sind heute wieder eins geworden, wer die Juden meint, spricht von Israel, weil das politisch korrekt ist; wer Juden oder jüdische Einrichtungen angreift, meint Israel, und große Teile der europäischen Bevölkerungen und Regierungen haben Verständnis und finden in der israelischen Regierung den eigentlichen Schuldigen. (...) Gegen den kritischen Dialog mit dem Islamismus! (...) Solidarität mit Israel! http://www.redaktion-bahamas.org" Anis: Apologetische, destruktive, polarisierende Behauptungen
taz 17.11.03, S. 17, "Am Abgrund der Geschichte. Mit dem Anschlag von Istanbul appellieren islamistische Terroristen einmal mehr an einen latenten Antisemitismus in der muslimischen Welt. Doch sie entfremden sich damit von ihren Gesellschaften." von Daniel Bax http://www.taz.de/pt/2003/11/17/a0120.nf/text Darin: "Es gibt Antisemitismus und Antisemitismus. Da gibt es dessen verschwiemelte Form wie in der Rede des hessischen Bundestagsabgeordneten Hohmann, und den, den die CDU am Freitag in klare Grenzen außerhalb ihrer Partei verwiesen hat. Dann gibt es den antisemitischen Reflex, der aus linken Intellektuellen wie Mikis Theodorakis oder anderen verwirrten Globalisierungskritikern spricht, die in ihren antikapitalistischen Affekten nicht mehr zwischen 'den Juden', einer israelischen Regierung der Eskalation und dem imperialen Gestus der US-Administration unterscheiden mögen. Und es gibt einen mörderischen Judenhass, der aus den Taten islamistischer Terroristen spricht." Anis: Hohmann passt hier nicht herein. Verwirrt? Scheint ein neues Modewort zu sein, Struck verwendete es auch kürzlich. Dann ein typischer philosemitischer Absatz: "Schon die Anschläge vom 11. September 2001 trugen eine unterschwellig antisemitische Handschrift, richteten sie sich mit dem World Trade Center in New York doch gegen ein Symbol dessen, was nach antisemitischer Logik seit jeher als Zentrale des globalen Weltjudentums gilt. Dieses Feindbild, das aus der Mottenkiste des alteuropäischen Antisemitismus stammt, hat im Gedankengebäude radikaler Islamisten eine neue Heimat gefunden, wo es neue, böse Blüten treibt - ein Import aus jenem Westen, gegen den er sich wendet. Im Nahen Osten verbindet sich die Aggression gegen die empfundene Übermacht des Westens mit dem Schreckgespenst der 'jüdischen Weltverschwörung'." Hier wird ein Feindbild aus der Mottenkiste beschworen, mit unterschwelligen Handschriften, bösen Blüten und Schreckgespenstern. Zum Glück ist der Schlussabsatz besser: "Im Diskurs des radikalen Islamismus wird nicht zwischen dem Judentum in islamischen Ländern und Israel, zwischen den Juden zur Zeit des Propheten und dem heutigen Zionismus differenziert. Viele Muslime tun das aber schon. So weitet sich nicht die Kluft zwischen dem Westen und der muslimischen Welt, wie von al-Qaida beabsichtigt. Sondern die Kluft zwischen dem islamistischen Terror und dem Mainstream der Gesellschaften, die dessen Ideologie nicht teilen und dessen Taten nicht billigen."
taz 17.11.03, S. 9, "Verbotene Früchte aus dem Westjordanland. Auf Datteln und Tomaten aus dem israelischen Staatsgebiet erhebt die EU keinen Zoll. Doch Israel exportiert derart vergünstigt auch Waren aus jüdischen Siedlungen in besetzten Gebieten. Das will Brüssel nun nicht mehr hinnehmen" von Burkhard Jürgens http://www.taz.de/pt/2003/11/17/a0066.nf/text Darin: "Wo Israel draufsteht, ist nicht unbedingt Israel drin. Datteln und Schnittblumen aus dem Jordangraben, Cherrytomaten aus Gaza, Badesalz vom Toten Meer - zahlreiche Produkte, die mit der Herkunftsangabe 'Israel' in hiesigen Regalen landen, kommen aus den besetzten Gebieten. Israelische Waren genießen gemäß einem bilateralen Abkommen Zollfreiheit bei der Einfuhr in die EU. Seit zwei Jahren nimmt Israel dieses Recht offiziell auch für Produkte aus dem Westjordanland, dem Gaza-Streifen und von den Golanhöhen in Anspruch. Dies halten die Europäer für vertragswidrig." Anis: So so. Ich erinnere mich noch gut daran, wie die taz ein Heidentheater gemacht hat, als Attac eben jenen Umstand kritisierte. Von "Kauft nicht beim Juden" war da die Rede und ähnlichem.
SZ, 17.11.03, "Globalisierte Emotionen. Der neue europäische Antisemitismus" von Ulrich Beck junge Welt vom 17.11.2003, "Sündenböcke. Israel macht Europäer mitverantwortlich" Kommentar von Werner Pirker www.jungewelt.de/2003/11-17/002.php Darin: "Was die israelische Führung von den europäischen Staaten einfordert, ist eine völlig unkritische Übernahme der israelischen Position, die in der Darstellung der Politik der nationalen Unterdrückung des palästinensischen Volkes als permanente 'Anti-Terror-Kampagne' besteht. Diese Sichtweise wird vom europäischen Mainstream ohnedies weitgehend geteilt. In Israel aber herrscht die Meinung vor, daß nicht nur Kritik am Zionismus, nicht nur Kritik an der israelischen Politik, sondern auch Kritik an einzelnen Maßnahmen Israels wie dem Bau des 'Sicherheitswalls' einer im Prinzip 'israelfeindlichen' und damit antisemitischen Haltung entspricht. Das ist eine verheerende, die jüdische Existenz bedrohende Position." Anis: Selten so klar formuliert: "Daß die Scharon-Politik den Antisemitismus befördert, hat nicht nur ein Möllemann behauptet. Das hat unlängst auch der Börsenspekulant und Großfinanzier der internationalen Zivilgesellschaft, George Soros, des Antisemitismus sicher unverdächtig, so gesagt." Anis: Interessant, dass Möllemann hier genannt wird.
Israel-Palästina: Grenzgänger zwischen den Fronten. Zivile Kooperation gegen die Logik des Krieges. WELT 18.11.03, "'Adolf Hitler war in Ordnung.' Antisemitismus gehört in der arabischen Welt zum Alltag - Selbstkritik am Judenhass findet man selten" von Christiane Buck www.welt.de/data/2003/11/18/198762.html Darin: "Der Hass auf Juden allgemein ist von Ägypten über Saudi-Arabien bis in die arabischen Golfstaaten nicht nur im Internet oder an den Grenzen präsent. Ob im Fernsehen, in Moscheen oder den Kaffeehäusern - überall wird gegen Israel und seine Politik gewettert." Anis: Was denn nun, gegen Juden oder gegen Israel? Dann: "Die Abneigung gegen Israel hat in arabischen Ländern eher eine politische als eine religiöse Dimension: Ablehnung der 'Besetzung' des Landes, das zudem noch heilige Stätten des Islam beherbergt, und der Unterdrückung der Palästinenser durch den Staat Israel. Der Mauerbau, über den alle arabischen Zeitungen ausführlich berichtet haben, hat nicht gerade zu einer Beruhigung der Stimmung beigetragen." Es folgen Beispiele für Antisemitismus oder Verwandtes und man fragt sich, was das alles soll. Hat irgendjemand einen Artikel darüber geschrieben, was Israelis und Juden über Araber und Muslime gesagt haben und sagen? Wie schön und einfach für die deutsche WELT, wenn sie sich so über die Araber und Muslime stellen kann, indem sie ihr den Antisemitismus unterjubelt, den eigentlich Deutschland begangen hat....
Telepolis, 18.11.2003 ,"Bush-Regierung will den 'Filter' der Medien überspringen. Weil nur schlechte Nachrichten zu den US-Bürgern kommen, soll ein Satellitensender live aus dem Irak berichten, in dem ein Medienkonzern den Einfluss der arabischen Medien eindämmen soll" von Florian Rötzer www.heise.de/tp/r4/artikel/16/16101/1.html
taz 18.11.03, S. 12, "ANSCHLAG IN ISTANBUL: ISRAEL UND DAS JUDENTUM SIND NICHT IDENTISCH. Fataler Vorwurf Antisemitismus" Kommentar von Daniel Bax taz 18.11.03, S. 12, "Das zweite Vietnam. Die wahren Lektionen aus ihrem größten außenpolitischen Desaster haben die USA noch nicht gelernt. Darum wiederholen Bush und seine Berater die alten Fehler jetzt im Irak" Kommentar von Gabriel Kolko, Üb. Sven Hansen, taz-Debatte taz 18.11.03, S.2, "Verstimmung zwischen EU und Israel. Israel kritisiert wachsenden Antisemitismus. EU verlangt bessere Zusammenarbeit" von dpa SZ 18.11.2003, "Ethik und Heuchelei. Anmerkungen zur Causa Hohmann" von Peter Gauweiler Darin: "Und Joschka Fischer? War nicht unser Außenminister vor nicht allzu langer Zeit selbst dem politischen Tod von der Schippe gesprungen: als es (Der Spiegel, 8/2001) um seine einstige Unterstützung des 'bewaffneten Widerstandes' gegen den Staat Israel 'bis zum Endsieg' ging. Der Spiegel veröffentlichte eine von Fischer im Jahr 1969 angeblich mitgetragene Resolution über das 'rassistische, expansionistische und kolonialistische System des Zionismus' eines 'PLO-Solidaritätskongresses in Algier'. Dass Fischer sich nach dieser Veröffentlichung als deutscher Minister des Auswärtigen politisch retten konnte, lag nicht nur an seinem Standvermögen und einem unvergleichbar anderen Unterstützungsumfeld, als es Hohmann je haben konnte. Es lag auch daran, dass bei dem Kampf um seine Biographie - wenn man ehrlich ist: zu Recht - auch Nachsicht im Spiel war. " Anis: Bis zum Endsieg? Das soll Fischer gesagt haben? Harte Nummer. Palästinensischer Widerstand, hm. Irgendwas stimmt hier doch nicht.
junge Welt, 18.11.03, Feuilleton, "In Bewegung bleiben. In Köln ging der Lew-Kopelew-Preis an einen Palästinenser und einen Israeli" von Ulrike Vestring ISM Media Office, 18. Nov. 03, 1:55 p.m., [palmedialert], "Town of Asira Under Curfew for Last Week - Soldiers ransack village, shoot one 14 year old boy." For the last 7 days, the Israeli Military has been heavily present in Asira, imposing an almost constant curfew on the 12,000 or so residents with a steady stream of noise grenades, gunfire, and deafening sirens. Witnesses describe an atmosphere of constant intimidation, with jeeps constantly roaming the streets, chasing residents into their homes any time they venture out for food, school, etc. Cars, phone booths, and other objects have been smashed or completely destroyed and physical abuse has become regular -- in one case soldiers allegedly shot a neighborhood cat (presumably to intimidate those watching). // During one exceptionally long lull in the curfew, many families sent their children to school, only to find the soldiers surrounding it, forcing the children home. Parents rushed to the scene to escort their children, and were threatened and harrassed by soldiers, leading to a scene witnesses described as "chaotic". ISM activists in Asira have been assisting residents where possible -- escorting families with sick children to local medical care, etc.
ISM Media Office, 18. Nov. 03, 1:23 p.m., [palmedialert] "Israeli Soldiers arrest and threaten to kill farmer in Sulfit" Two minutes ago, the ISM Media Office received word that the Israeli Military had arrested a Palestinian farmer as he attmpted to harvest olives on his land in the West Bank town of Sulfit. They have since informed ISM activists on the scene that they intend to kill this man, today. // The soldiers drove away with the farmer in their truck, and returned with a bulldozer following, and told activists and families present that they intended to destroy the orchard, and that if the family ever returned to it, they would destroy them and their home. The soldier who seemed to be in charge told activists that he's a "maniac" and not interested in talking to them, and that being a "maniac" is in his job description. // 3 ISM activists are on the site, with the families. One relayed the situation to the office, via phone, while two others blocked the path of the bulldozer. During the phone conversation, the bulldozer turned around and left, and the woman relaying the scene was threatened for being on the phone. There is no one, and nothing, of any sort of threat to the soldiers on the site. The scene is unfolding, still.
FR 18.11.2003, "ISRAEL. Elie Wiesel kritisiert Papst-Worte zu Nahost" Darin: "Es sei falsch, den Terror so zu politisieren, meinte Wiesel." ...und tut es selbst: "Die Urheber der Anschläge von Istanbul hätten nicht wegen der Mauer gemordet, sondern aus Hass gegen die Juden. Johannes Paul II. hatte am Sonntag die Terroranschläge in Irak und der Türkei verurteilt. Zugleich hatte er den Stillstand im Nahost-Friedensprozess beklagt und den Bau der Mauer im Heiligen Land kritisiert."
taz 19.11.03, S. 7, "Protest gegen Islamisten-Aufmarsch. Am 'Al-Quds-Tag' wird auch in Berlin wieder gegen die 'zionistische Besatzungsmacht' Israel demonstriert. Nun gibt es erstmals breite Kritik an dem Ritual. Prominente wie Lea Rosh und Cem Özdemir warnen vor 'aggressivem Antisemitismus'", aus Berlin ANDREAS SPANNBAUER http://www.taz.de/pt/2003/11/19/a0042.nf/text Darin: "'Gerade nach den Terroranschlägen von Istanbul dürfen wir nicht zusehen, wie diese Hassparolen verbreitet werden', warnte auch Öczan Mutlu, bildungspolitischer Sprecher der Grünen im Berliner Abgeordnetenhaus, gegenüber der taz. Es sei 'ein Problem, wenn auf deutschem Boden offen nach Gewalt gerufen wird'. Der Grünen-Politiker hält es inzwischen für angebracht, 'über ein Verbot der Demonstration nachzudenken, wenn eine bestimmte Grenze überschritten wird'." Anis: Ja, am besten man verbietet gleich die Palästinenser alle zusammen, dann ist wenigstens wieder Ruhe: "Unter den Unterzeichnern sind unter anderem die Malerin Bärbel Bohley, der ehemalige grüne Bundestagsabgeordnete Cem Özdemir, der Schriftsteller Lutz Rathenow, die Initiatorin des Holocaust-Mahnmals, Lea Rosh, sowie die PDS-Bundestagsabgeordnete Petra Pau. Auch mehrere Mitglieder der Jüdischen Gemeinde zu Berlin unterstützen die Erklärung." Das Gegenbündnis des Al-Quds-Tages wurde der Vorsitzenden der Berliner Antonio-Amadeu-Stiftung gegen rechte Gewalt, Annetta Kahane, initiiert. Man findet dort, dass man natürlich Israel kritisieren darf, aber die Leute müssen schon nett sein und dürfen nichts sagen, was antisemitisch gedeutet werden kann bzw. was sich in irgendeiner Form gegen Juden richtet. Daher wollen sie es vorsichtshalber lieber verbieten lassen. Damit nichts passieren kann. Die Demonstranten machen jetzt einen Schweigemarsch. An der Menschenrechtssituation in Palästina hat sich derweil nichts verändert.
taz 20.11.03, S. 7, "'Hass hier nicht akzeptieren'. Der Exil-Iraner Mohammed Schams fordert von der Bundesregierung kritischeren Umgang mit der Al-Quds-Demonstration - auch wenn sie vom Iran unterstützt wird", Interview Susanne Amann http://www.taz.de/pt/2003/11/20/a0042.nf/text Darin: "Mohammed Schams: Der Begriff 'al-Quds' hat bei den Iranern eine andere Bedeutung als in der deutschen Öffentlichkeit: Während der Widerstand gegen den radikalen Islam bei den Deutschen auf einer intellektuellen Ebene stattfindet, die nichts mit unmittelbarer Betroffenheit zu tun hat, erinnert der Begriff uns Iraner immer an den Iran-Irak-Krieg. Der wurde unter der Parole 'al-Quds', also der Wiedereroberung Jerusalems, geführt und hat zu Millionen von Toten geführt. Diese Hasstiraden, diese Instrumentalisierung der Religion will ich deshalb hier nicht akzeptieren." Anis: Für mich bedeutet der Begriff "al-Quds" Jerusalem, die Doppel-Stadt. Ich assoziiere das nicht mit Millionen von Toten. Sondern mit dem besetzten unterdrückten Palästina. Dann: "Der Antisemitismus ist ja der Dreh- und Angelpunkt bei dieser ganzen Sache: Man stellt mit ihm die Existenz anderer Völker, anderer Menschen in einer ganz brutalen Form in Frage. Dem muss man ganz massiv begegnen - auch wenn wie in diesem Fall die iranische Regierung hinter dem Demo-Aufruf steht." Und wessen Existenz? Auch die der Palästinenser? Warum hört man dann nichts über sie in diesem Interview? "Frage taz: Hatte die bisherige Akzeptanz des radikalen Islam auch etwas mit falsch verstandener Toleranz zu tun?" Darauf möchte nämlich - obviously - die taz hinaus. "Schams: Nein, es geht nicht um Toleranz. Aber die Linke, sowohl im Ausland als auch hier in Deutschland, hat ein ganz großes Problem: Sie ist in weiten Teilen antiamerikanisch und antiisraelisch eingestellt. Und das ist unheimlich schwer aus den Köpfen herauszubekommen." Anis: Antiamerikanisch und antiisraelisch eingestellt, so'n Quatsch. Was soll denn das heißen? Ich halte diesen Beitrag für Propaganda. Man sieht es schon am Titel: Hass etc. Sorry, das ist doch kein Journalismus. - taz: MOHAMMED SCHAMS, 53, organisiert seit acht Jahren den Widerstand gegen die Al-Quds-Demonstration in Deutschland. Der gebürtige Iraner lebt seit 1969 in der Bundesrepublik
ISM 20.11.03, For Immediate Release, "Palestinian, International and Israeli Peace Activists to March in Solidarity Against Separation" taz 21.11.03, S. 10, "'Israel: Resolution nicht bindend" von Agentur http://www.taz.de/pt/2003/11/21/a0104.nf/text Endet mit: "Der israelische Regierungschef Ariel Scharon ist gegen eine Einmischung der UNO in den Nahost-Friedensprozess." Anis: Was für ein Schlusssatz! Fangt doch mal einen Artikel mit diesem Satz an, anstatt mit ihm aufzuhören...
taz 22.11.03, S. 12, "Die liberalen Muslime müssen Flagge zeigen", sagt Frau Spuler-Stegemann. Die Muslime in Deutschland sollten einen klaren Trennungsstrich zum antisemitischen Islamismus ziehen" (Interview Ulrike Winkelmann) Tha Age, Vienna, November 28, 2003, "Israel urged to destroy nuclear arms" by Reuters taz 29.11.03, Seite II, "Was ist Zionismus?" von Philipp Gessler http://www.taz.de/pt/2003/11/29/a0251.nf/text Hört 1948 auf: "Am 14. Mai 1948 wurde der Staat Israel ausgerufen, der zionistische Traum erfüllt" Anis: Die machen es sich ganz schön leicht bei der taz.
taz 29.11.03, Magazin Seite I-II, "Wozu noch nach Israel?" von Philipp Gessler http://www.taz.de/pt/2003/11/29/a0264.nf/text Darin:
"Die aus dem Zionismus abgeleitete offensive Politik der Rückgewinnung von Land steht zudem im Brennpunkt des Nahostkonflikts. Kann Israel es sich leisten, auf den Zionismus zu verzichten?" Anis: So kann man es auch nennen. Offensive Politik der Rückgewinnung von Land... Dann: "(...) sei klargestellt: Die Welt braucht Israel. Als das einzige westliche Land des Orients, als die einzige funktionierende Demokratie im Nahen Osten." Funktionierend? Demokratie? Dann: "Nur mit Moral und gewaltfrei ist Zionismus auf Dauer lebensfähig. An beiden aber gebricht es der gegenwärtigen zionistischen Politik" Das bedeutet, dass Zionismus gegenwärtig gewalttätig ist in dieser einzigen funktionierenden Demokratie. Dann: "Der jüdisch geprägte Staat braucht die Zuwanderung jüdischer Menschen auch aus ideologischen Gründen dringend." Aha, also eine auf exklusiver Gruppenzugehörigkeit basierende Ideologie. Die lernen nix. Aber auch nix. Dann die typische philosemitische Opferrhetorik: "Anat Carmel-Kagan von der Jewish Agency meint, (...)während des Irakkriegs habe man in Europa erleben können, wie eine Antisemitismuswelle über den alten Kontinent geschwappt sei: 'Der Krieg war gegen uns.' Da sei es fast schon wieder üblich geworden zu sagen: 'Israel und die Juden sind an allem schuld.'" Anis: Schon wieder üblich geworden... taz.
taz 29.11.03, S.10, "Thora statt Kampfhelikopter. Seit Israel die palästinensischen Gebiete besetzt hält, hat sich die jüdische Identität zunehmend militarisiert, glaubt Marc Ellis. Damit verstärkten die Juden nur ihr Trauma" von Ludwig Watzal http://www.taz.de/pt/2003/11/29/a0160.nf/text Darin: "Ellis bedient sich jüdischer Kommentatoren, um die israelische Politik zu kritisieren. 'Andere zu erniedrigen kann uns nicht von dem erlittenen Trauma heilen. […] Im Gegenteil: Es verstärkt das Trauma durch die Aushöhlung unserer Wurzeln, die es uns ermöglicht haben zu überleben.'" Am Schluss: "Obgleich viele Argumente für deutsche Ohren einen schrillen Klang haben, wäre eine Übersetzung diese Buches ein lohnenswertes Unterfangen, gerade im Zeitalter eines wieder erstarkten Antisemitismus." Anis: Wieder erstarkter Antisemitismus? War dieses Bekenntnis irgendwie notwendig? Und was bedeutet "schriller Klang" von Argumenten? Guter Artikel jedenfalls. taz: Marc H. Ellis: "Israel and Palastine Out of the Ashes. The Search for Jewish Identity in the Twenty-First Century". Pluto Press, London 2003, 198 Seiten, 21,55 €
taz 29.11.03, "Der neue Antisemitismus. Sind die Muslime die neuen Deutschen? Matthias Küntzel hat beeindruckendes Material und krause Theorien über den islamischen Antisemitismus zu einer Studie verrührt. Doch so problematisch die theoretische Perspektive des Autors ist, so lesenswert ist seine präzise Darstellung des Problems" Kommentar von Robert Misik http://www.taz.de/pt/2003/11/29.nf/ressort.q,TAZ.re,li Darin: "Dass aber auch importierte Stereotype ein ziemlich erschreckendes Eigenleben beginnen können, wird man nach Lektüre von Matthias Küntzels Buch nur schwer bestreiten können" Anis: Misik sagt also, dass etwas Wahres dran ist. Ist ja auch praktisch, wenn die Muslime die neuen Deutschen sind, dann können die alten Deutschen sich ein wenig erholen. Taz: Matthias Küntzel: "Djihad und Judenhass. Über den neuen antijüdischen Krieg". 186 Seiten, ça ira Verlag, Freiburg 2003, 13,50 €
junge Welt vom 29.11.2003, Ausland, "Symbolische 'Strafe': Israel kündigt nach Kürzung von US-Kreditgarantien beschleunigten Mauerbau an" von Knut Mellenthin www.jungewelt.de/2003/11-29/005.php Darin: "Nach einer vor zwei Wochen bekanntgewordenen UNO-Studie folgt der realisierte oder geplante Verlauf der Absperranlagen nur auf etwa elf Prozent der Gesamtlänge von 690 Kilometern der 1967er Grenze. Der 'Zaun' wird 14,5 Prozent der besetzten Gebiete abtrennen und das Leben von fast 700 000 Palästinensern nachhaltig stören. Die Kosten dieser Anlagen werden auf 1,5 Milliarden Dollar geschätzt." Und: "Scharon hat jetzt 'einseitige Schritte' angedroht, falls die Palästinenser nicht sehr schnell einen Friedensschluß nach israelischen Vorstellungen akzeptieren. Worin solche Schritte bestehen könnten, wollte Scharon nicht erläutern. Es wird mit der Möglichkeit gerechnet, daß Israel nach Fertigstellung des 'Zaunes' diesen einseitig zur neuen Grenze erklären wird. Aussicht auf einen lebensfähigen Palästinenserstaat gäbe es dann nicht mehr."
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Dezember 2003 |
Volksstimme vom 01.12.03, "Israel will sich von UN-Sonderbeauftragten nichts über seine Politik sagen lassen" von Philipp Hoffmann junge Welt vom 01.12.2003, Ausland, Kollektive Bestrafung, "Israel: Geändertes Staatsbürgerschaftsrecht diskriminiert arabische Bürger" von Michal Schwartz www.jungewelt.de/2003/12-01/004.php Darin: "Weltweit regt sich derzeit Protest gegen den Bau der israelischen Sperrmauer zu den palästinensischen Gebieten. Dies ist jedoch nur ein Aspekt der Diskriminierung der arabischen Bevölkerung. So ist inzwischen das geänderte Staatsbürgerschaftsrecht, das Schnitte durch Familien zieht, seit über einem Vierteljahr in Kraft." Und: "Die Befürworter des neuen Gesetzes rechtfertigen es mit Sicherheitsgründen. Schaut man näher hin, zeigt sich aber, daß dies nur ein Vorwand ist. (...) Das Motiv für die Gesetzesänderung hat mit Demographie zu tun." jW: Artikel aus Challenge, No. 82, November/Dezember 2003, Übersetzung: Endy Hagen
GUSH SHALOM, 01.12.03, "Geneva initiative" Text: "On the day when Israelis and Palestinians meet in Geneva to launch a major peace initiative, and as the Palestinian factions move closer to declaring a comprehensive cease-fire, the Sharon Government chose to launch a new invasion of Ramallah which had cost the life of four Palestinians, among them a nine-year old child. Today has also seen a new settler provocation at Jabl Mukaber, a Palestinian neighhborhood of Jersualem. And yet the tide of public opinion seems to be turning in both societies, after three years of lethal deadlock." And: "Gush Shalom welcomes the Geneva initiative."
taz 02.12.03, S.17, "Ein Leben für den Dschihad. Eine globale Idee, viele lokale Terrorzellen: Die Anschläge im Zeichen von al-Qaida sind eine Antwort auf das Vakuum, das die Verbürgerlichung der islamistischen Bewegungen hinterlassen hat" von Reinhard Schulze taz 02.12.03, S.12, "Die Blindheit der Europäer. Der totalitäre Gehalt des Islamismus ist offenbar. Dass westliche Intellektuelle ihn und seine Protagonisten nur in Opferrollen wahrnehmen wollen, hat dramatische Folgen" Kommentar von Eberhard Seidel taz 02.12.03, S.4, "Wenn die Kippa wem nicht passt. Eine Studie der EU zeigt, dass Juden in Europa zunehmend von jungen Arabern bedroht werden. Das Papier wurde weggeschlossen. Das Problem bleibt" von Jan Feddersen und Philipp Gessler taz 02.12.03, S.4, "STREIT UM EINE ANTISEMITISMUS-STUDIE. Eine von der EU in Auftrag gegebene Studie bleibt unter Verschluss. Untersuchungsgegenstand: der Antisemitismus in Europa. Ergebnis: Nicht nur Rechtsextremisten, auch Muslime üben Gewalt gegen Juden aus. Die EU meint, die Ergebnisse seien nicht repräsentativ, die Autoren protestieren" Interview mit Werner Bergmann (von Jan Feddersen) junge Welt, 02.12.03, Titel, "Krieg und Frieden. Israelis erschossen Palästinenser. In Genf alternativer Nahostfriedensplan vorgelegt" von Hans Ulrich taz 04.12.03, S.10, "'Eine Welle antisemitischer Vorfälle'. Die fast ein Jahr unter Verschluss gehaltene Studie zum Antisemitismus in der EU ist jetzt öffentlich und hat eine politische Debatte entfacht. Die Ergebnisse des Reports lassen kaum ein Land gut aussehen. Die EU-Kommission schweigt bislang" von Philip Gessler ISM, December 5th, 2003: The International Solidarity Movement members based in Naplouse-Balata accuse the Israeli army of leading an absurd war against children. taz 06.12.03, S.7, "EU-ANTISEMITISMUS-STUDIE. Lob aus Israel." von ap taz 06.12.03, S.11, "Die Logik des Verdachts. Unter den Globalisierungskritikern blühe der Antisemitismus - so lautet die neue Mär, die man sich im Debattenzirkus erzählt. Klingt spannend, ist allerdings blanker Unsinn" Kommentar von Robert Misik junge Welt vom 06.12.2003, Wochenendbeilage, "Herrschaftsideologie Philosemitismus" Der schwarze Kanal, von Werner Pirker DIE ZEIT 51 vom 11.12.2003, S. 43, Feuilleton, "Altes Gift im neuen Europa. Laut einer Umfrage gibt es einen europäischen Antisemitismus. Wieder einmal sollen die Juden an allem schuld sein" von Leon de Winter, ganze Seite, üb. aus dem Niederländischen Mit großem Farbfoto Terror gegen Israel, Zitate: "Journalisten sehen nur, was sie sehen wollen - Israel als Täter", Israel sei "Europas Staatsfeind Nummer eins" (alles klar), und: "Wenn Juden selbst Täter sind, wird der europäischen Verantwortung für die Shoah etwas von ihrer Ausschließlichkeit genommen" Juden können also keine Täter sein, so ist die Logik, die dahinter steht: "Obwohl es in den besetzten Gebieten um einen relativ begrenzten regionalen Konflikt , um zu vernachlässigend kleine und unfruchtbare Stückchen Land geht, wird in den europäischen Medien unvergleichlich viel mehr darüber berichtet als über andere Krisenherde in der Welt (...) weit mehr Tote forderte allein der heiße Sommer 2003 in französischen Altersheimen" Anis: Die Zeit bringt fast jede Woche so einen Artikel in letzter Zeit. Dass denen das nicht peinlich ist.
junge Welt vom 11.12.2003, Thema, "Heiß umkämpft. Das Rückkehrrecht der palästinensischen Flüchtlinge. Vor 55 Jahren, am 11. Dezember 1948, wurde die UNO-Resolution 194 als 'Road Map' für den Frieden angenommen" von Sabine Matthes www.jungewelt.de/2003/12-11/004.php Darin: "Das internationale Recht muß im Israel-Palästina-Konflikt ebenso als Grundlage eines gerechten Friedens gelten wie in anderen Konflikten. Eine Zweidrittelmehrheit aller Palästinenser – fünf Millionen von insgesamt acht Millionen – sind aber seit den Kriegen von 1948 und 1967 Flüchtlinge und fühlen sich, häufig jenseits der Grenzen, von Verhandlungen ausgeschlossen. Ohne ihre Mitbestimmung kann es keinen dauerhaften Frieden geben. Für sie ist das Rückkehrrecht nicht nur ein allgemeines Menschenrecht, wie es ebenso für Flüchtlinge aus Bosnien, Kosovo und Ruanda gilt, sondern es verkörpert darüber hinaus den Kern dessen, was palästinensische historische Identität ausmacht. Es ist ein Eigentumsrecht und ein individuelles Recht, das nicht kollektiv von anderen verhandelbar ist, weder von Barak und Arafat in Camp David, noch von Jossi Beilin und Yassir Abed Rabbo in der heutigen 'Genfer Initiative'. Jede Friedensinitiative wird zum Scheitern verurteilt sein, wenn sie die Rechte der Mehrheit aller Palästinenser marginalisiert. Martin Buber sprach im März 1949 gegenüber dem damaligen Premierminister David Ben Gurion von den arabischen Flüchtlingen als einer moralischen Frage für Israel. Heute wird das palästinensische Rückkehrrecht zunehmend als 'radikal' und 'unrealistisch' verworfen. " Langer Hintergrundartikel, weitere Information unter: www.badil.org
taz 12.12.2003, S. 2,"Bundestag gegen Antisemitismus" von epd http://www.taz.de/pt/2003/12/12/a0161.nf/text Darin Bundestagspräsident Thierse (SPD): "Gewalttätige Angriffe auf jüdische Einrichtungen seien traurige Realität. Zudem bilde sich eine 'unheilvolle Allianz' von radikalen Muslimen und rechten Extremisten. Thierse betonte auch, dass die rechtsextreme Szene in 'seriöse Gewänder' schlüpfe. So sei es eine schlimme Behauptung, Deutschland werde wegen seiner Geschichte bis heute ausgenutzt." Anis: Ja, so wie Fischer bei den Herero-Ansprüchen sagte, die Deutschen dürfen nicht wegen ihrer Geschichte ausgenutzt werden. Antisemiten und Muslime... Da sind sehr viele Anknüpfungspunkte zu Scharon.
taz 12.12.2003, S. 8, "Angst vor Jobverlust, sauer auf Ausländer. Studie: Deutsche werden gegenüber Ausländern intoleranter. Und sorgen sich mehr um die eigene Existenz" von Thilo Schmidt http://www.taz.de/pt/2003/12/12/a0185.nf/text Darin: "Verabschiedet wurde gestern eine gemeinsame Resolution aller vier Fraktionen, mit der das Parlament jede Form von Judenfeindlichkeit verurteilte." Anis: Jede Form. Wie definiert man Feindlichkeit, wie Jude? Und wer definiert es? Ist der Wunsch der Palästinenser nach Freiheit judenfeindlich? Man erinnere sich an die FAZ vom 20.10.03, S.35 über Honderich: "Wie kommt er darauf, dass die Selbstmordattentäter (...) Menschen aus elender Lage befreien wollen und nicht einfach Juden töten?"
taz 12.12.2003, S. 12,"'Die Israelis wollen nicht im Ghetto sitzen', sagt Herr Sznaider. Frieden wegen der Demografie? In Israel scheint der rechte Likud-Block langsam die Wirklichkeit ins Auge zu fassen" Interview Susanne Knaul http://www.taz.de/pt/2003/12/12/a0256.nf/text Darin: "taz: Herr Sznaider, Sie hatten kurz nach dem Wahlsieg des Likud im März 2001 analysiert, dass eine rechtsgerichtete Regierung eher den Frieden bringen wird als die Arbeitspartei." Anis: Muss man sich mal vorstellen! Sznaider schreibt öfter stimmungsvolle Texte in der FR. Rechtsgerichtet! Sznaider sagt hier u.a.: "Man spürt hier in Israel zunehmend den Gegenwind. Man kann dagegen den sicher bisweilen berechtigten Antisemitismus-Vorwurf erheben." Anis: Ja, weil es nicht an den Israelis liegen kann. Sie sind die Guten. Frieden wegen der Demografie, die müssen sich erst Gründe suchen, warum sie Frieden machen sollen. So was. - taz: Natan Sznaider, geboren 1954, ist Professor für Soziologie am Academic College in Tel Aviv-Jaffa. Bei Suhrkamp erschien von ihm und Daniel Levy kürzlich die Abhandlung "Erinnerung im globalen Zeitalter: Der Holocaust"
BILD 12.12.2003, S. 2, "'Israel wird dem Terror widerstehen'. Exklusiv in BILD erklärt Israels Premier Scharon warum es so schwierig ist, mit den Palästinensern Frieden zu finden. Und warum Jassir Arafat persönlich für den Terror gegen unschuldige Israelis verantwortlich ist" Teil 1, von Kai Diekmann und Sven Gösmann, mit gr. Foto lachender Scharon Darin Kasten "Wer ist Ariel Scharon?", Zitat: "Scharons Leben gleicht dem Leid und Kampf Israels" Anis: Scharon ist ein Mörder
junge Welt 13.12.2003, "Irak-Kriegsgegner von Bild-TV vorgeführt: 'Panorama' unter falscher Flagge? Joachim Guilliard arbeitet im Antikriegsforum Heidelberg. Im PapyRossa-Verlag erscheint in diesen Tagen das von ihm mit herausgegebene Buch 'Irak – Krieg, Besetzung, Widerstand'" Interview: Rüdiger Göbel BILD 13.12.2003, S. 2, "Wie können wir Deutsche Israel helfen, Herr Scharon?" Exklusiv-Interview mit Israels Ministerpräsidenten, 2. Teil, von Kai Diekmann und Sven Gösmann Darin Zitat Scharon: "Europa muss viel mehr Druck auf die Palästinenser ausüben" Anis: Wenn die Deutschen wüssten, wo sie da mit hineingezogen werden, würden sie es sich überlegen. Eigentlich wissen sie es auch. Sie verdrängen es.
taz 15.12.03, S. 17, "'Wie der Ku-Klux-Klan in Texas'. Das Öl und der Wahhabismus: Ein Gespräch mit dem Islamwissenschaftler Bernard Lewis über die Assassinen des Mittelalters und die Selbstmordattentäter von heute, die Demokratisierung der arabischen Welt und die Wurzeln des radikalen Islams " von Daniel Bax taz 16.12.2003, S. 9, "Exportschlager Kriegsschiffe und U-Boote. Deutschland ist weltweit die Nummer 5 unter den Waffenexporteuren. 3,26 Milliarden Euro verdienten die Waffenschmieden und Werften zuletzt. Die Kirchen werfen Rot-Grün nun vor, mit den Rüstungsausfuhren die eigene Friedenspolitik zu unterlaufen" von Katharina Koufen junge Welt vom 16.12.2003, Thema, "Scharons Hexenküche. Eine verwerfliche Studie über Antisemitismus in Europa" von
Thomas Immanuel Steinberg During one of my many flights abroad, I found myself sitting next to an American businessman. We started chatting, and soon it turned to the Palestinian question. As I explained to him the Palestinian Arab point of view, and the right of the Palestinians in their land and their right to return to it under international law, my neighbor interrupted me, and the following dialogue was ensued: Zionist propaganda in American fiction revolves around various topics related to Palestine, Palestinians and the rest of the Arabs, as well as Jews, Judaism, Zionism and its state known as Israel. These topics are usually present in these novels and are repeated over and over in them. We can synopsize these topics as follows: ZIONIST PROPAGANDA IN AMERICAN FICTION by Adib S. Kawar |
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