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Eine Online-Kritik von Anis Hamadeh, 2007 |
Kapitel 1: Einleitung – Was macht der Presserat? – Der Pressekodex – Kommentar I – Journalist und Redaktion – Personalia/Kommentar II |
- Einleitung - (29.12.2006) Der Deutsche Presserat ist die freiwillige Selbstkontrolle der Printmedien in Deutschland. Er befasst sich mit Beschwerden über redaktionelle Veröffentlichungen in Zeitungen und Zeitschriften und bewertet diese anhand des Pressekodex. Grundsätzlich hat jeder die Möglichkeit, sich kostenlos beim Deutschen Presserat über Veröffentlichungen in der deutschen Presse zu beschweren. Weitere Aufgaben des Presserats sind: Missstände im Pressewesen festzustellen und auf deren Beseitigung hinzuwirken; Entwicklungen entgegenzutreten, die die freie Information und Meinungsbildung des Bürgers gefährden könnten; für den unbehinderten Zugang zu Nachrichtenquellen einzutreten; Empfehlungen und Richtlinien für die publizistische Arbeit herauszugeben. |
(29.12.2006) Der Deutsche Presserat (www.presserat.de) wurde vor 50 Jahren gegründet und besteht aus folgenden Mitgliedern: dem Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV), dem Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ), dem Deutschen Journalisten-Verband (DJV) und der Fachgruppe Journalismus in Ver.di. Von diesen wird er auch finanziell unterhalten, zuzüglich 178.000 Euro vom Bund. Der Presserat ist keine juristische Instanz, sondern eine freiwillige Selbstkontrolle der Printmedien. Für das Fernsehen, Radio, Internet ist der Rat nicht zuständig, obwohl es um parallele Fälle geht. Es gibt Diskussionen zu diesem Thema. Ferner beschäftigt sich der Presserat in Pressemitteilungen, Seminaren und ähnlichem mit Fragen wie der Abgrenzung von Journalismus und PR oder Datenschutz in Redaktionen. Die Geschäftsstelle des Presserats ist in Bonn, Zweigstellen existieren nicht. |
(10.01.2007) Beim deutschen Pressekodex handelt es sich um Richtlinien für die publizistische Arbeit nach den Empfehlungen des Deutschen Presserats. Hier steht der Text in der überarbeiteten Fassung vom 13.09.2006: www.presserat.de/pressekodex.html. Es sind 16 Punkte (Ziffern), dazu kommen eine Präambel und einige Richtlinien zu den einzelnen Ziffern. Der Text ist nicht lang. Wir können insgesamt schon froh sein, dass es solche Richtlinien bei uns gibt. Die Pressefreiheit ist ein wichtiges Gut. In den meisten anderen Ländern der Welt gibt es diese Freiheit nicht. Das darf man bei aller Kritik nicht vergessen. Der Pressekodex repräsentiert durchaus eine demokratische Weltanschauung. Die Frage scheint eher zu sein, ob die Annahme gerechtfertigt ist, dass bei uns weitgehend alles in Ordnung ist, symbolisiert duch eine nur zweistellige Jahreszahl an Rügen wegen der Verletzung des Kodex'. |
„Gratuliere (...) zur vorzüglichen Eröffnung der Epistel über das Organ der 'Selbstkontrolle' deutscher Medien. Als Mitglied (seit 40 Jahren), erst der dju, dann des vs und der dju in der IG Druck und Papier, dann über die IG Medien bis zu ver.di, kenne ich die Leier. Trotzdem ist jeder Blick wichtig – Sie und viele andere (mit diesem oder jenem 'Migrationshintergrund' der ersten, zweiten, dritten Generation) waren mir immer ein Lichtblick: Sie schauen ins Neuland, wohin sie mit oder dank Familie/Ahnen geraten sind, hier also auf dieses Autotochtonien 'BR Deutschland' mit all den schönen und weniger schönen Einrichtungen und Traditionen so, dass jeder nur dafür dankbar sein kann für die Zufuhr klarer Gedanken, kühner Vorschläge, lebendigen Sprachgebrauchs und das selbstverständlich Menschliche. In diesem Sinn bitte ich Sie darum, weil ich es selber nicht weiß, wie es anzustellen ist, einen Anhang in meinen ROOM zu stellen. Es sind Leserbriefe seit 2000 (Bestandteil des Buches 'Keine Angst vor der Angst. Narrationen aus einer Katakombe'), sie zeigen meine Art, den Presserat zu beleben. (...) Im Übrigen haben Sie mit dem Hinweis auf den deutschen Schriftsteller und Journalisten iranischer Abstammung, Navid Kermani, mir aus dem Herzen gesprochen, dass die SZ ihn dann und wann druckt, die FR interviewt, ehrt diese sonst fast zu Mainstream-Gazetten geronnenen Tageszeitungen.“ Friedrich Hitzer |
(12.01.2007) Zeit, die Krawatte etwas zu lockern. Abstand zu nehmen von den Räten, Idealen, Theorien. Warum sagt der Kodex nichts aus über die Rechte der Journalistin gegenüber ihrer Redaktion? Und der Rechte der Zeitung gegenüber dem Freelancer? Gehört das wirklich nicht zum Kodex? Ist es vielleicht ein anderer Kodex, ein gewerkschaftlicher oder sozialer? Ich glaube das nicht. Hier zunächst meine Geschichte: |
(20.01.2007) Mit großer Betrübnis teile ich mit, dass Friedrich Hitzer am 15. Januar im Alter von 72 Jahren verstorben ist. In seinem ROOM habe ich ein Wort dazu geschrieben: www.anis-online.de/journalismus/room/friedrich_hitzer.htm. Nun gibt es einen Grund mehr für mich, meine Arbeit fortzusetzen, denn seine Ermutigungen bleiben mir im Gedächtnis. |
- Gib dem Gegner Raum - (30.01.2007) Es wird immer Meinungsverschiedenheiten geben und vielleicht wird es auch immer Krieg geben. Die Unterdrückung durch Tod, Verletzung und Beraubung muss es aber nicht geben. In der neueren Entwicklung der organisierten Menschheit zeigt sich eine Tendenz zur gewaltlosen Schlichtung von Konflikten, manifest in der Verabschiedung der Menschenrechte, der Genfer Konventionen, dem Prinzip der UNO, dem Atomwaffensperrvertrag, der Abschaffung der Todesstrafe und vielen anderen Elementen. Diese wurde und wird durch eine Gegentendenz konterkariert, eine, die auf physische Gewalt zur Entscheidung von Konflikten setzt und auf das zu selten hinterfragte Prinzip „Frieden durch Kontrolle/Hegemonie“. So im „Krieg gegen Terror“, in Palästina, im Irak, in Afghanistan, aber auch in Auseinandersetzungen, in die die Supermacht nicht verwickelt ist. Es handelt sich dabei um eine fraktale Konstellation, die sich in der Weltpolitik ebenso nachweisen lässt wie auf der Ebene der Familie, der Schulen und anderer sozialer Orte. Ob nun Gewalt oder Nichtgewalt als Lösung erkannt wird, in beiden Fällen ist es eine Glaubensfrage. Es ist eine Tatsache, dass die meisten Leute an die Prioriät der Gewalt glauben. Andernfalls wären die Gewalttäter zum Beispiel aus den Regierungen ausgemerzt worden. Die Öffentlichkeit und ihre Werte spielen eine entscheidende Rolle in der Etablierung dieses Glaubens. |
(05.03.2007) Ich fuhr den Rechner hoch und las erneut, was ich vor einigen Wochen zum Thema „Gib dem Gegner Raum“ geschrieben hatte. Warum ging es nicht weiter? Das Interview mit Khaled Mahameed war dazwischengekommen. Aber das war nicht der wirkliche Grund. Ich spürte, dass ich mit dem, was ich oben geschrieben hatte, nicht ausdrücken konnte, was ich meinte. Es blieb zu abstrakt. Zu didaktisch. Es hatte gut angefangen mit der Vorstellung des Presserats und einer Zusammenfassung zentraler Fragen zum Pressewesen. Die Richtung musste jetzt geändert werden. Ich beschloss, das Projekt für eine Weile ruhen zu lassen und es bei geeignetem Anlass wieder aufzunehmen. |
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