Der Serie von Einseitern, die heute 254 Texte umfasst und abgeschlossen ist, gab ich vor fünfzehn Jahren diesen botanischen Namen, weil mich die telegramm-artigen Gedankenstriche, die ich statt normaler Interpunktion verwendete, an Bambusstöcke erinnerten. Außerdem ist Bambus flexibel und man kann alles Mögliche daraus machen, in diesem Fall Satiren, gereimte Geschichten, Dialoge, Märchen und Träume, Rap-Gedichte, Meditationen, tagespolitische Kommentare und schwere Gedichte. Die ersten 70 Bambus (U-Deklination) sind in einem Buch zusammengefasst, von dem es hundert Exemplare gab.
Ungefähr 10-20% sind eher schlecht, dafür sind 10-20% richtig gut. Darum geht es ja bei einem Experimentierfeld. Im Bambus entstand die Dichter-Serie ebenso wie die Jungs-Dialoge und das Krokodil aus Kiel, heute alle drei CDs. Für das Buch „Robert“ (2013) habe ich 28 Bambus-Stücke in Texte mit gewöhnlicher Orthographie umgewandelt, vier davon (aus der Serie „Heitere Weltgeschichte“) wurden eigens für das Buch verfasst, ohne ihnen laufende Nummern zu geben. Auch die neuesten Jungs-Geschichten haben keine Bambus-Nummer mehr. Der letzte offizielle Bambus # 254, eine Jungs-Geschichte, ist von 2011. Damit ist deutlich, dass das Projekt beendet ist. Einzelne Serien können ohne Nummerierung wiederaufleben, das ist nicht ausgeschlossen. Bambus jedenfalls ist Geschichte.