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ANIS' ESSAYS
# Titel Datum
Essay 36 Die Welt teilt sich / The World is Dividing 20.10.2023
Essay 35 Macht des Narrativs: Ukraine und Israel / Power of the Narrative: Ukraine and Israel Apr 23
Essay 34 Rechts um! Rechts um?? / Turn Right! Turn Right?? Oct 22
Essay 33 Annexionsappelle: Keine Konsequenzen vorgesehen / Annexation Appeals: No Consequences Intended Jun 20
Essay 32 Kulturgeschichte: Was die frühen Muslime unter Wissenschaft verstanden / Cultural History: How the Early Muslims Conceptualized Science Jan 16
Zusammenfassung Essay 32: In arabischen Quellentexten aus dem 9.-16. Jh beschreiben die Autoren Wissenschaft als kostbares Gut, Handelsware und üppigen Reichtum. In diesem Denkrahmen gehören die Wissenschaften zusammen und wandern von einem Volk zum anderen wie edle Gäste. Der Essay untersucht, ob unsere heutigen Metaphern von „Fortschritt“ und „Entwicklung“ damals Entsprechungen hatten und inwieweit man von einem westöstlichen Kontinuum sprechen kann.
Summary Essay 32: In Arabic sources from the 9.-16. centuries the authors describe science as a precious treasure, a commodity and lush richness. The sciences in this frame of thinking belong to each other and wander from people to people like noble guests. The essay analyzes if there were any equivalents to our modern metaphors of "progress" and "development" and to what extent we can speak of a West–Eastern continuum.
Essay 31 Was denn nun: Gewalt oder Gewaltlosigkeit? Essay über die Stellung gewaltloser Strategien / So what will it be: Violence or Nonviolence? Essay on the Status of Nonviolent Strategies Mar 15
Essay 30 Gehört er nun oder gehört er nicht, der Islam zu Deutschland? Jan 15
Essay 29 Gaza 1, Gaza 2, und was nun, Frieden? / Gaza 1, Gaza 2, and What Now, Peace? Nov 14
Essay 28 Artikel: Der Koalitionsvertrag und Israel – eine Einschätzung / The German Coalition Agreement and Israel – an Assessment Nov 13
Essay 27Power versus Truth: The Case of Palestine Revisited / Macht versus Wahrheit: Der Fall Palästina neu aufgerollt April 12
Zusammenfassung Essay 27: Eine klarere Konfliktsituation kann man sich kaum vorstellen: Da sind zwei Gesellschaften, nennen wir sie X und Y. Gesellschaft X hat eine große und sehr aktive Armee und weit mehr als drei Milliarden Dollar im Jahr für neue Waffen und militärisches Material. Gesellschaft Y hat keine Armee und kaum irgendwelche Waffen. (...) Es ist ein Paradebeispiel, ja die Karikatur von Unterdrückung, und es zieht sich inzwischen seit fast siebzig Jahren hin. Drei Fragen stellen sich in dieser Konstellation: Warum lässt die Welt das zu? Mit welchen Mechanismen wird der Status Quo aufrecht erhalten? Wie kann Gerechtigkeit erreicht werden?
Summary Essay 27: A clearer conflict constellation can hardly be imagined: there are two societies, let's call them X and Y. Society X has a huge and very active army and far over 3 billion dollars of new weapons and military devices each year. Society Y has no army and hardly any weapons. (...) It is the prime example, even the caricature of oppression and it has been going on for almost seventy years now. There are three questions posing themselves in this constellation: why does the world let this happen? What are the mechanisms to maintain the status quo? How can justice be achieved?
Essay 26 Eleven Years of Anis Online (veraltet) / Elf Jahre Anis Online (obsolete) Oct 11
Essay 25 Warum hassen wir sie? / Why Do We Hate Them? March 11
Zusammenfassung Essay 25: Die Hass-Frage ist aus einem bisher kaum beachteten Grund von besonderer Signifikanz, nicht nur für die USA, sondern auch für Deutschland, denn sie spiegelt den Herrschaftsdiskurs wider, in dem Hass ein Gefühl ist, das grundsätzlich nur dem Antagonisten zugeschrieben wird, also dem Feind. Die tiefer liegende Frage, die damit verdeckt wird, lautet: Warum hassen wir sie?
Summary Essay 25: The hate question is of special significance for another reason, too, one that goes almost unnoticed: it reflects the discourse of the ruling in which hate is a sentiment exclusively reserved for the antagonist, i.e. the enemy. The underlying deeper question is: why do we hate them?
Essay 24 Redeverbot für Finkelstein in Berlin: eine Demokratie, die keine ist / Finkelstein Banned in Berlin: A Democracy that isn't a Democracy Feb 09
Essay 23 Der zweite Fall / The Second Case Feb 09
Zusammenfassung Essay 23: Es geht in diesem Essay um Gaza und das deutsche Schweigen zwischen 1945 und 1968, um die Mythen Israels und die Situation der Palästinenser, die negativ stereotypisiert werden, während Juden positiv stereotypisiert werden. Am Gaza-Pogrom, so die These, haben sich auch deutsche Schreibtischtäter beteiligt. Dies sei die Reinform von Rassismus aus der Mitte der Gesellschaft und in Deutschland nicht hinnehmbar. Dieser zweite Fall einer Beteilung an Pogromen hat viele Bürger aufgerüttelt, während andere fordern, dass die Täter zur Rechenschaft gezogen werden. Es wird gefragt: Kann man nach dem Gaza-Mord wirklich noch sagen, dass dies nicht einmal mit dem Deutschland von 1938 vergleichbar ist? Ist es nur NOCH kein Holocaust? Was will Israel mit den Menschen in Gaza machen? Der Hitler-Genozid, so die These, werde mystifiziert und mit Dogmen belegt, wodurch alle sonstige Gewalt bis hin zum Pogrom relativiert werde. Auch führe es zu Gewalt, wenn der Antisemitismusvorwurf verwendet wird, Palästinenser zu unterdrücken. Ob so antisemitischer Rassismus auf Palästinenser, Muslime und Araber verschoben werde, wird gefragt, und warum kein Palästinenser in der Öffentlichkeit bekannt ist. Nicht um einen „Frieden“ mit Verdächtigen gehe es in erster Linie, sondern um die Rechte der Palästinenser, derer sie seit vielen Jahrzehnten beraubt sind, denn Frieden sei Vertrauen. Nach dem Paradigmenwechsel soll es endlich einheitliche Maßstäbe geben und keine Verhöhnungen der Opfer mehr. Die deutsche Verantwortung liege heute darin zu untersuchen, inwieweit das Nachkriegsschweigen dazu geführt haben kann, dass die frühere Opfergruppe die traumatische Ur-Erfahrung aus der komplementären Rolle heraus zu verstehen sucht.
Summary Essay 23: This essay is about Gaza and the German silence between 1945 and 1968, about Israel's myths and the situation of the Palestinians who are labeled with negative stereotypes, while Jews are labeled with positive stereotypes. The Gaza pogrom was carried out with the participation of German desk-perpetrators and this would be the pure form of racism, emerging from the middle of society, something untenable in Germany. This second case of a participation in a pogrom has awoken many citizens, while others demand that the perpetrators be brought to justice. The question is asked: is it really possible after the Gaza murder to say that this is not even comparable to Germany in 1938? Do we have to say it only is no holocaust YET? What does Israel want to do with the people of Gaza? The Hitler genocide, according to the essay at hand, got mystified and covered with dogmas which would belittle all other violence, even a pogrom. It also would lead to violence when the reproach of anti-Semitism is used to oppress Palestinians. Would this be a shift of anti-Semitic racism to one against Palestinians, Muslims and Arabs? And why is there no Palestinian represented in our public? The first issue would not be a "peace" with suspects, but the rights of the Palestinians that they have been deprived of for many decades, because peace would mean trust. After the paradigm change there shall finally be a unified standard for all people and no more humiliation of the victims. The German responsibility today would be to examine in how far the post-WWII silence can have caused the former victim group to understand the traumatic primal experience from out of the complementary role.
Essay 22 Israel, Israel über alles – Merkel vor der Knesset / Israel, Israel Above Everything – Merkel in the Knesset March 08
Zusammenfassung Essay 22: Dieser Essay beschäftigt sich mit der Rede der deutschen Kanzlerin vor der Knesset am 18.03.08, in der sie Israel ihre volle Solidarität ausspricht und vorgibt, um Israels Sicherheit bemüht zu sein. Es wird argumentiert, dass Israels Politik selbstzerstörerisch ist und dass Deutschland dies nicht akzeptieren darf. Statt vorherrschende Mythen zu zementieren müsse es darum gehen, nüchtern auf die Realität zu blicken und nicht nur den Antisemitismus, sondern auch den Philosemitismus als Gefahr zu erkennen.
Summary Essay 22: This essay deals with the speech of the German chancellor in front of the Knesset on March 18, 2008, in which she articulates her full solidarity to Israel, claiming to be concerned with Israel's security. In the essay it is argued that Israel's policy is self-destructive and that Germany must not accept that. Instead of cementing prevailing myths there should be a sober view on reality. Not only anti-Semitism, but also philo-Semitism is to be acknowledged to be a danger.
Essay 21 „Prozess der Kapitulation“: Henryk Broder als gesellschaftliches Phänomen Mar 07
Zusammenfassung Essay 21: Dieser Essay entstand als Reaktion auf den Spiegeltitel „Mekka Deutschland“, an dem Henryk Broder teilgenommen hat. Anhand von Zitaten werden Broders Äußerungen zum Islam, zu Muslimen und Arabern, zu Rechtsstaat und zu Israel dargestellt und untersucht, vor allem unter dem Aspekt der öffentlichen Unterstützung, die eine Meinung wie seine erfährt. (32.000 Zeichen, ca. 5 Seiten)
Essay 20Deutschland-Essay (3) (dt./engl.) Sep 06
Essay 19 Deutschland-Essay (2) (dt./engl.) Sep 06
Essay 18 Deutschland-Essay (dt./engl.) Sep 06
Essay 17 Groups and Criticism Jun 05
Essay 16 Terror als Objekt der Wissenschaft / Terror as an Object of Science Nov 04
Zusammenfassung Essay 16: Terror und Terrorismus sind in der Zeit nach dem Elften September in neuer Weise zum interdisziplinären Objekt der Wissenschaft geworden, wobei der Abstraktionsgrad der Begriffe und ihre suggestiven Konnotationen eine Unterscheidung von grundsätzlichen Fragestellungen notwendig macht. Diese lassen sich auf drei Ebenen fassen, die im vorliegenden Artikel besprochen werden. Es handelt sich dabei um: (a) die kognitive Ebene, bei der der Sprachgebrauch und die Denkrahmen untersucht werden, innerhalb derer Terror konzeptionalisiert wird, (b) die analytische Ebene, bei der es um Definitionen, politisch-rechtlich relevante Sachverhalte und die Dichotomie Terror/Staatsterror geht und (c) die ethische Ebene mit ihrem Handlungsimperativ für die Wissenschaft und dem Aspekt der nicht-positivistischen Friedensforschung als notwendiger Ergänzung zum Angstbild Terror.
Summary Essay 16: In the time after September 11 terror and terrorism have in a new way become an object of science. The degree of abstraction in the concepts and their suggestive connotations require a distinction of basic lines of questions. Those can be grasped on three levels which are reviewed in the article at hand. It is about (a) the cognitive level, on which the linguistic usage and the mental frames are examined within which terror is conceptualized, (b) the analytical level which is about definitions, politically and judicially relevant circumstances and the dichotomy terror/state-terror, and (c) the ethical level with its action imperative for the sciences and the aspect of non-positivist peace research as a necessary supplement to the fear-inducing image of terror.
Essay 15 Schukran OSZE! / Shukran OSCE! Mai 04
Essay 14 Der Antisemitismus-Vorwurf in kritischer Betrachtung (108 S. ) / The Reproach of Antisemitism in Critical Reflection Feb 04
Essay 13 Nein zum Krieg! / No to War! 18.02.03
Essay 12 Was ist Frieden? / What is Peace? 24.12.2002
Zusammenfassung Essay 12: In diesem Essay wird untersucht, inwieweit Frieden mehr ist als die Abwesenheit von Krieg und Gewalt. In den Etymologien einiger Sprachen finden sich Verwandtsschaften zu „frei“, „Zufriedenheit“ und „Unversehrtheit, Ganzheit“. In einer ersten Annäherung wird definiert: „Frieden ist, wenn du Frieden hast.“ Die Aufgabe des Erträumens von Frieden fällt zu einem Teil den Künstlern und Philosophen zu, da sie, z.B. John Lennon, unabhängig sind und neue Wege finden können, um die Gesellschaft zu sensibilisieren, und um der Gewalt Kreativität, Erleben und Öffentlichkeit entgegenzustellen. Eine wichtige Voraussetzung für Friedensarbeit ist das Bewusstsein darüber, dass jetzt kein Frieden herrscht. Anhand der Filme und der Helden der Gesellschaft – und selbst in Grimms Märchen – kann erkannt werden, dass die Öffentlichkeit Gewaltdarstellungen fördert und dafür friedliche, z.B. erotische Elemente opfert. Nachdem argumentiert wurde, dass die Überlegenheit der Gewalt ein Glaube ist, der durch den Glauben an den Frieden übertrumpft werden kann, und dass der investigative Journalismus sowie die Aktionen von Gandhi und anderen Friedensleuten Beispiele für eine erfolgreiche Gegen-Öffentlichkeiten sind, endet der Essay mit dem Fazit: „So ist der Frieden zur Hälfte die Abwesenheit von Zwängen und den Bildern von Zwängen und zur Hälfte der leere Raum einer offenen Situation, der individuell und kreativ gefüllt werden muss, um seine Bedeutung zu bekommen, ähnlich wie es sich mit der Freiheit verhält, deren eine Hälfte passiv ist (frei von) und deren andere aktiv ist (frei zu).“
Summary Essay 12:
This essay investigates in how far peace is more than the absence of war and violence. In the etymologies of some languages there are semantic relations with "free" (German "Frieden"), "contentment" (German "Zufriedenheit") and "being intact, entirety" in Arabic. As a first approach serves the definition: "Peace is when you have peace." The task of visualising and dreaming peace in parts goes to the artists and philosophers, for they, e.g. John Lennon, are independent and can find new ways to make the society sensitive and aware, and to counter-balance violence with creativity, sensation, and publicity. A major supposition for peace work is the awareness that there is no peace now. With the example of movies and the heroes of the society – and even in Grimm's fairytales -, it shows that the public encourages violent images which entails the sacrifice of peaceful, e.g. erotic, elements. After the line of argument that the superiority of violence is a belief that can be surpassed by another belief in peace, and that the investigative journalism as well as the actions of Gandhi and other peace people are examples for a successful counter-public, the essay ends with the sentence: "So half of peace is the absence of pressure and the images of pressure, while the other half of peace is the empty space of an open situation which is to be filled individually and creatively in order to find its meaning, similar to freedom, the one half of which is passive (free from or of) and the other one active (free for or to)."
Essay 9 Weltkultur und Zivilisation / World Culture and Civilization 14.10.2002
Zusammenfassung Essay 9: Dieser Essay handelt von der neuen Öffentlichkeit, die durch das Internet entsteht und die nicht nur von oben, sondern auch von unten gesteuert wird. Im Internet liegen die gegnerischen In-Group-Diskurse im selben Medium eng beieinander, zum Beispiel Israel/Palästina oder USA/Irak. Die Überlagerung und gegenseitige Durchdringung der Diskurse führt zu einer Weltkultur, für die es gilt, allgemeingültige zivilisatorische Werte zu finden. Ein nach einer gemeinsamen Weltgeschichte ausgerichteter Diskurs um Gleichberechtigung und die Bewältigung historischer Schuld kann durch Kooperation für den Frieden möglich gemacht werden, denn dies sind Werte, die jede Kultur schätzt.
Summary Essay 9: This essay deals with the new public which is coming into being due to the internet. It is regulated both from above and from below. On the internet, the adversary in-group discourses are very close to each other in the same medium, e.g. Israel/Palestine or USA/Iraq. The overlap and the mutual permeation of the discourses lead to a world culture for which it is necessary to find generally valid civilizatory values. A discourse, based on the discussion of a common world history and aiming at equality and the mastering of historical guilt, can be achieved through cooperation for peace, for these are values that every culture appreciates.
Essay 8 Palästina, Israel und die Hemmschwellen / Palestine, Israel, and Inhibition Thresholds 11.09.2002
Zusammenfassung Essay 8: Krieg und Gewalt sollen nur die allerletzten Mittel sein, um Konflikte zu beenden. Ich bin nicht sicher, inwieweit Gewalt überhaupt Konflikte beenden kann, jedoch handelt dieser Essay von Möglichkeiten, dem Israel-Palästina-Krieg den Boden zu entziehen. Untersucht werden die Hemmungen, die an der Peripherie des Krieges wirken und die Kommunikation erschweren. Es geht in diesem Krieg im Kern um die Suche nach und die Schaffung von Identitäten, die von einem Feind unabhängig sind. Die Ausbildung solcher „Eigen-Identitäten“ sind Alternativen zur Gewalt, da sie friedliche Handlungsmuster vorgeben. Die Vision zweier unabhängiger Staaten braucht Vorläufer und Präzedenzen, Inseln der Kohabitation und der Gewaltlosigkeit. Bei der Suche nach Hemmschwellen des Friedens müssen die eigenen Vorurteile ebenso betrachtet werden wie das Verhalten innerhalb der eigenen Gruppe und das Verhalten nach außen.
Summary Essay 8:
War and violence are said to be only the very last measure to end conflicts. I am not sure in how far violence can end conflicts at all, yet this essay deals with possibilities of cutting the ground of the Israel Palestine War. Under investigation are the inhibitions which have their effects at the periphery of the war, impeding communication. The war in its essence is about the search and the creation of identities that are not dependent on an enemy. The generation of such "self-identities" are alternatives to violence, because they produce peaceful behavior patterns. The vision of two independent states needs anticipation and precedence, islands of cohabitation and non-violence. In the search for inhibition thresholds towards peace we have to consider our own prejudices as well as the in-group behavior and the out-group behavior.
Essay 7 Palästina, Israel und die Bilder / Palestine, Israel, and the Pictures 06.09.2002
Zusammenfassung Essay 7: Dieser Essay handelt vom Israel-Palästina-Krieg, der ein Stellvertreterkrieg ist. Die Rituale der Medien und der Politiker aktivieren private und öffentliche Bilder, Bilder des leidenden Juden, des unterdrückten Palästinensers, Bilder aus Kontroll- und Gewaltsituationen. Dabei herrschen bestimmte Bilder vor, die diesen Krieg am Laufen halten, denn er ist eine Müllkippe für unsere eigenen unbewältigten Konflikte, und wir brauchen ihn dafür. Eine Bewusstmachung der Bilder ist notwendig, um zu erkennen, welche Aspekte im Diskurs im Vordergrund stehen und welche im Hintergrund, und um dann zu entscheiden, inwiefern diese Bilder der Situation angemessen sind. Eine der Hauptthesen des Essays ist, dass die unbewältigten Einzelkonflikte der Beteiligten und der Öffentlichkeit zusammen den Weltkonflikt ausmachen, der im Palästina-Israel-Krieg seine deutlichste Manifestation findet. Im Schlussteil „Konfliktbewältigung“ wird kritisiert, dass politische Analysen wie z.B. Samuel Huntingtons Thesen keine Lösungsansätze bieten und auf der Beschreibungsebene stehen bleiben. Es folgen einige Lösungsansätze, darunter der Vorschlag eines Internet-Projekts „Virtuelles Palästina“.
Summary Essay 7: This essay deals with the Israel Palestine War which is a substitute war for all of us. The rituals of the media and politicians activate private and public pictures and images, pictures of the suffering Jew, of the oppressed Palestinian, pictures derived from control and violence situations. Some of these pictures are prevailing in this process, and they are the ones that keep this war going, for it serves as a waste dump for our own unmastered conflicts, and we need the war for this reason. It is necessary to bring the pictures to consciousness in order to recognize the aspects which are highlighted in the discourse, and the aspects that are hidden. Then we can decide in how far these pictures are suitable for the situation. One of the main theses of the article is that the unmastered single conflicts of the concerned and of the public together constitute the world conflict which finds its clearest manifestation in the Palestine Israel War. In the final part of the essay, "Conflict Mastering", it is criticized that political analyses like e.g. Samuel Huntington's theses do not offer solution patterns and remain on the descriptive level. This is followed by some solution patterns, including the proposal of an internet project "Virtual Palestine".
Essay 6 Gegenwart und Vergangenheit / Present and Past 07.06.2002
Zusammenfassung Essay 6: Dieser Essay ist eine Ergänzung der drei vorigen, eine Woche später geschrieben. Der Antisemitismusstreit um die Personen Friedman, Spiegel, Möllemann und Karsli wird rekapituliert und als übertrieben kritisiert. Habermas' Vorschlag, das eigene Nachdenken durch „Ekelschranken“ zu ersetzen, wird ebenso vorgestellt wie die Neubewertung der 68er, denen heute nachträglich Antisemitismus nachgesagt wird. Es wird darauf hingewiesen, dass die Solidarisierung mit der damaligen Opfergruppe mit einer (mehr oder weniger unbewussten) Solidarisierung mit Scharon-Befürwortern und -Duldern einhergeht. Um mit diesem Widerspruch umzugehen, verschließt sich die Gesellschaft und wird repressiv, so wie früher. Als Beispiele werden Wickerts Verknüpfung von Regelbruch, Regierungskritik und Antisemitismus herangezogen, sowie die Hitlerisierung Möllemanns, Karslis und Arafats durch ihre Darstellung als demagogisch und beschwörerisch. Clements „politische Hygiene“ wird als Abwandlung des Begriffs „Rassenhygiene“ erkannt und ähnliches. Es wird ebenfalls gezeigt, dass eine Selbstkritik in der Presse existiert, die aber nur durchscheint und nicht zu Konsequenzen führt. Der Streit beweist, so endet der Essay, dass der Antisemitismus-Vorwurf als Deckmantel zur Unterbindung von Israelkritik und überhaupt Kritik herhalten muss (Beispiele Brumlik, Habermas). Schließlich wird der Grundkonsens als Konsens zur Bewegungslosigkeit entlarvt, der mit der uneingeschränkten, also totalen Solidarität gegenüber Autoritäten konform geht. Die Vergleiche zwischen Israel und Nazideutschland werden von manchen betroffenen Arabern (und auch Israelis!) gezogen, das darf nicht tabuisiert werden. Während die Übertreibungen in der Presse insofern gut sind, als sie zeigen, wo es im Argen liegt, liegen in der Politik des „Nichts soll sich bewegen“ akute Gefahren für das Land und für die Welt. (Quellen: DIE ZEIT, SPIEGEL, FR, SZ, WELT)
Summary Essay 6: This essay is a supplement to the three ones before, written one week later. It reviews the anti-Semitism quarrel around the persons Friedman, Spiegel, Möllemann, and Karsli and criticizes that it is highly exaggerated. Habermas' proposal to substitute the own thinking with "nausea barriers" is presented as well as the re-evaluation of the 68 student generation which in retrospective is now regarded in the press to have been anti-Semitic. It is noted that the solidarization with the former victim group is coinciding with a (more or less unconscious) solidarization with Sharon supporters and tolerators. To handle this contradiction the society closes and becomes repressive, like in former times. As examples serve Ulrich Wickert's association of breaking rules, criticizing the government, and anti-Semitism and the hitlerization of Möllemann, Karsli, and Arafat by presenting them as demagogues and conjurers in the press. Clement's "political hygiene" is identified to be a variant of the concept "race hygiene" and more. The essay also shows that a self-criticism exists in the press, yet it only shimmers through and does not lead to consequences. The quarrel proves, so in the end of the essay, that the accusation of anti-Semitism is used to cover the oppression of Israel criticism and criticism in general (examples Brumlik, Habermas). Finally, the "basic consent" is unmasked and called a consent on motionlessness which conforms with the unlimited, the total solidarity with the authorities. Comparisons between Israel and nazi Germany are made by some involved Arabs (and also Israelis!), this must not be tabooed. While the exaggerations in the press render the service of showing where the problems are the policy of the "nothing is to move" is seen to be urgently dangerous for both the country and the world. (Sources: DIE ZEIT, SPIEGEL, FR, SZ, WELT)
Essay 5 Rechtspopulismus / Right-Wing Populism 07.06.2002
Zusammenfassung Essay 5: In der Antisemitismusdebatte kamen die Begriffe „Sonderverhältnis“ und „Grundkonsens“ auf, die die Relation zwischen Deutschland und den Juden und Israel beschreiben. Keine etablierte deutsche Partei lässt sich auf eine anti-israelische Politik ein, was im Essay als im Resultat anti-arabisch genannt wird und zur Vertrauensfrage an die westliche Welt wird: Wollt Ihr das Menschenrecht oder wollt Ihr das Sonderverhältnisrecht? Ebenfalls wird argumentiert, dass der Anti-Antisemitismus auf Angstdenken beruht und eine self-fulfilling Prophecy darstellt. Im folgenden Teil geht es um die Tabuisierung der Rechtswähler, die aus zwei Gründen falsch ist: Zum einen werden bestimmte Gruppen (häufig sogar aus Alibigründen) von vornherein vom Diskurs ausgeschlossen, was zu Konflikten führt. Respekt vor dem Feind und die offene Gesellschaft wird angemahnt. Zum zweiten ist „rechts“ ein überholter Begriff, der von der Sache ablenkt. Die Tabuisierung des „Rechten“ verhindert die Bewältigung der Nazizeit. Unverarbeitete Schuld – so die These – führt zu einer unberechtigten Verallgemeinerung der Schuldursache. Dazu gehören die Abwertung und die Ablehnung des Glaubens und spiritueller Strömungen allgemein, denn Hitler funktionierte nur, weil an ihn geglaubt wurde. Der Begriff „Rechtspopulismus“ versperrt den Blick auf die wirklichen Fragen, denn es ist ein Seifenblasenwort, das nichts sagt, sondern nur vermutet. Dies wird an den Beispielen Möllemann, Schill und Haider erklärt, indem die Fragen des tieferen Diskurses angeschnitten werden. Im Fazit wird die Distanzierung vom Rechtspopulismus als Lippenbekenntnis gewertet und dazu aufgefordert, die Öffentlichkeit besser zu informieren. Anklagenswert ist nicht der Rechtspopulismus, sondern die autoritäre, die geschlossene Gesellschaft. (Quellen: DIE ZEIT, SPIEGEL, FR, SZ)
Summary Essay 5: In the anti-Semitism debate the concepts "special relation" and "basic consent" came up which describe the relationship between Germany and the Jews and Israel. No established German party is ready for an anti-Israel policy which in the essay is called anti-Arab in result and said to be the question of trust posed to the Western world: Do you want the human right or do you want the special relation right? It is also argued that anti-anti-Semitism is based on fears and thus creates a self-fulfilling prophecy. The following part deals with the tabooing of right-wing voters which is held wrong for two reasons: first, specific groups are (often for alibi reasons) excluded from the discourse beforehand, which leads to conflicts. Respect for the enemy is called for. Second, "right" is an obsolete and distracting concept. The tabooing of the "right" prevents the psychological overcome of the nazi period. Undigested guilt – in this thesis – leads to an unjustified generalisation of the cause of the guilt. To this belongs the devaluation and the rejection of faith, belief, and spiritual tendencies in general, for Hitler only worked because people believed in him. The term "right-wing populism" which came up in the German press is blocking the sight on the real questions, for it is a soap-bubble word, it does not say anything, it only suspects and presumes. This is explained at the examples of Möllemann, Schill and Haider by posing the questions of the deeper discourse. In the conclusion the distancing from right-wing populism is assessed to be a meaningless lip service and it is called for a better public information service. To be accused is not right-wing populism, but the authoritarian, the closed society. (Sources: DIE ZEIT, SPIEGEL, FR, SZ)
Essay 4 Der muslimische Aberglaube / Muslim Superstition 31.05.2002
Zusammenfassung Essay 4: Ergänzend zur Kritik am Westen wird hier der Osten untersucht und der Kulturkampf. Nach einem Vergleich zwischen Jesus und Muhammad wird die These aufgestellt, dass seit dem Elften September ein Wettkampf der Visionen ausgetragen wird, um den Begriff der „Neuen Zeit“ zu definieren. Auf dem Prüfstand werden dann die häufigsten Argumente gegen die Muslime und Araber untersucht, die Frauenfrage, die autoritäre Gesellschaft, der Anti-Zionismus, Demokratie und Islam, und das Thema Dschihad (und das Dogma). Besondere Beachtung erhält dabei das Problem der Legitimationsfalle: Wie kann man am Orient kritisieren, was bei uns selbst im Argen liegt? Die begleitende Selbstkritik wird hier vorgeschlagen, die eine solche Kritik möglich macht. Verwiesen wird auch auf den Friedensaktivisten George Lakoff in Berkeley und die Zivilisationskritik von Norbert Elias. Der muslimische Aberglaube wird beschrieben als der Glaube an die Stagnation und den Verlust. Es fehlt im Orient ein praktischer Diskurs über die Grundlagen der Religion und der eigenen Identität. Rushdie und Abu Zaid beweisen, dass es Bedarf nach Aufklärung und Toleranz in der arabisch-islamischen Welt gibt. Der kritische Diskurs wird in der Theorie zwar im Orient schon lange geführt, nur fehlt die Generation, die genug Hoffnung und damit Kraft hat, um Veränderungen durchzusetzen.
Summary Essay 4: Supplementing the criticism of Western behavior the East is investigated here and the culture struggle. After a comparison between Jesus and Muhammad the thesis is formulated that since September 11 a competition of visions is taking place which aims to define the concept of the "New Time". On the test-bench the most frequent arguments against the Muslims and the Arabs are tackled, the woman issue, the authoritarian society, anti-Zionism, democracy vs. Islam, and the Jihad issue (and the dogma). Especially considered is the problem of the legitimation trap: how can one criticize in the orient what is also existing in the own society? The accompanying self criticism is suggested here which opens the door to such a criticism. In this context, peace activist George Lakoff from Berkeley is referred to and Norbert Elias' critique of society. Muslim superstition is described as the belief in stagnation and loss. The orient is lacking a practical discourse about the principles of religion and of the own identity. Rushdie and Abu Zaid prove that there is a need for clarification and tolerance in the Arab Islamic world. The theoretical critical discourse has been going on for a long time, yet it lacks the the generation which has enough hope and thus energy to carry out changes.
Essay 3 Der politische Aberglaube / Political Superstition 30.05.2002
Zusammenfassung Essay 3: Die Hauptthese dieses Essays ist, dass die Menschen am Ende des Zweiten Weltkrieges so grausame Dinge über sich erfahren haben, dass sie sie verdrängen mussten und sich einen Aberglauben als Erklärungsersatz gesucht haben, in dem die Nazis die Anderen, die Außerirdischen waren, die urplötzlich kamen und wieder gingen. Warum hat Deutschland keinen Ekel vor dem Krieg bekommen? Der politische Aberglaube besagt, dass der Mensch und das Kollektiv sich nicht öffnen dürfen, weil sie im Inneren böse sind, und weil dies wieder zu Hitler führen würde. An Stelle der Verarbeitung tritt die Solidarisierung mit der damaligen Opfergruppe und der latente Antisemitismusvorwurf an die, die es nicht so tun. Dies allerdings schadet sowohl den Deutschen, die nicht wissen, wo sie mit ihrer Geschichte hin sollen, als auch der Opfergruppe von damals, der die Genugtuung durch eine deutsche Bewältigung entgeht, als auch den Palästinensern, Arabern und Muslimen, deren Menschenrecht nicht am Antisemitismusvorwurf vorbeikommt. Es wird argumentiert, dass der Mensch nur durch Bewältigung aus seiner Schuld heraustreten kann, und dass wir nicht verdammt sind, schuldig zu sein. Der politische Aberglaube führt zum doppelten Maß. Die diffuse Ablehnung der Nazizeit wiederum führt zu einer übervorsichtigen Haltung: Man mäht die Wiese kahl, um keine Angst mehr vor Heuschrecken haben zu müssen. (Quellen: DIE ZEIT, FR)
Summary Essay 3: The main thesis of this essay is that mankind, at the end of World War II, had to learn things about themselves that were so cruel that they had to repress them and turn to a superstition to fill in for the lacking knowledge, a superstition in which the nazis were the others, the extra-terrestrians, who came out of nowhere and went back there afterwards. Why did Germany not get nauseated at war? The political superstition says that the individual as well as the collective must not open itself, for deep inside they are imagined to be evil. Opening would again lead to Hitler, so they think. Instead of overcoming the war psychologically, we find a solidarization with the former victim group and a latent accusation of anti-Semitism to those who are not with it. This, however, harms the Germans who don't know what to do with their history, as it harms the group of former victims who in this constellation miss the chance of a satisfaction caused by a German overcoming (and thus realization) of their guilt. It also harms the Palestinians, Arabs, and Muslims whose human right is unable to escape the accusation of anti-Semitism. The point here is that man can only step out of their guilt, when they psychologically overcome this guilt and that we are not condemned to be guilty. The political superstition leads to the double standard. The diffuse rejection of the nazi era leads in turn to an over-cautious attitude: we mow the whole meadow so that we don't have to be afraid of locusts anymore. (Sources: DIE ZEIT, FR)
Essay 2 Trance-Techniken und Bewusstseinsveränderungen 05.11.1999
Essay 1 The Concept of Science in Early Islamic History 1996
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